Augen auf beim Hundekauf!

Wie alles im Leben, ist auch noch kein Hund plötzlich vom Himmel gefallen. Hat man sich dazu entschieden einem felligen Vierbeiner ein zuhause zu geben, gilt es den für sich passenden Hund zu finden. Aber wo?

Vorab möchte ich erwähnen, dass sowohl Lisa als auch ich (Lea) auf unterschiedlichen, aber nicht idealen Wegen zu unseren Schätzen gekommen sind. Benji ist ein „Secondhand-Hund“ und kam durch Zufall über den Freundeskreis zu mir. Lisa hingegen hatte damals eine Anzeige bei Facebook entdeckt auf die sie sich dann meldete. Beides sind Wege von denen wir heute abraten würden, zumindest auf diese Art und Weise wie es bei uns ablief!

Es gibt heute Dank Internet unzählige Möglichkeiten an einen Hund zu kommen. Zum einen gibt es natürlich die Möglichkeit sich an einen Züchter zu wenden. Das ist natürlich besonders sinnvoll wenn man schon eine direkte Vorstellung davon hat welche Rasse man aufnehmen möchte und einen Hund möchte, den man noch komplett formen kann. Bei einem GUTEN Züchter (!!!) lernt man dort das Muttertier kennen und der Züchter wird euch mit viel Hingabe und Elan sämtliche Fragen zu den Hunden und seiner Zucht beantworten. Sind die kleinen Würmer dann erst einmal auf der Welt, wird er mit euch gemeinsam entscheiden welcher Welpe am wahrscheinlichsten zu euch passt und ihr könnt ihn vor den Umzug auch regelmäßig besuchen. Zusätzlich sorgt ihr mit dem Kauf für den Erhalt der Rasse und unterstützt jemanden, dessen Hunde sehr selten zu Tierheimhunden werden. Ein guter Züchter ist im Zweifel von allen Varianten die sicherste.

Die nächste Anlaufstelle ist das Tierheim. Das uns nächste ist das Berliner Tierheim wo aktuell über 300 Hunde ihr „zuhause“ haben. Wir selbst haben noch keine Erfahrung mit der Vermittlung von Tierheimhunden, haben aber sowohl positives als und negatives gehört. Was aber immer gleich war und was wir als absolut löblich empfinden: Der potentielle neue Halter muss den Hund kennen lernen, sich Zeit für ihn nehmen und öfter besuchen bevor er ihn mit nachhause nehmen darf. So können Hund und Halter sich kennenlernen und beschnuppern, einfach schauen ob die Chemie stimmt. Auch das kann eine super Methode sein, um einen passenden Vierbeiner für sich und seine Lebensumstände zu finden. Man hat hier auch nach der Vermittlung immer jemanden an seiner Seite, der einem mit Rat und Tat zur Seite steht.

Wie schon bereits erwähnt, spielt mittlerweile das Internet eine sehr große Rolle bei der Hundevermittlung. Besonders Tierschutzvereine haben hier ihre Plattform entdeckt. Sie nutzen nicht nur ihre eigenen Webseiten sondern auch Netzwerke wie Facebook und Ebay-Kleinanzeigen. Sie können auf diese Art und Weise eine große Masse an Nutzern erreichen, und somit vergrößert sich die Chance auf eine erfolgreiche Vermittlung. Dies betrifft natürlich nicht nur deutsche, sondern auch ausländische Tierschutzvereine. Wer bereit ist, Arbeit und Geld zu investieren, bekommt hier die reale Chance, wirklich ein Leben zu retten – eine absolut tolle Sache, denn Auslandshunde werden oftmals innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens eingeschläfert wenn sie nicht vermittelt werden.
Problematisch bei den ausländischen Vereinen empfinden wir allerdings, dass der potentielle Halter auf die Informationen der Texte vertrauen müssen und den Hund nicht vorab kennenlernen können. Wir haben leider schon öfter von Hunden gehört die dann doch ganz anders waren als beschrieben, ins Tierheim kamen oder sogar wieder zurück ins Ausland mussten. Das empfinden wir als extrem grausam und nicht fair für das Tier.
Lisa hat hier auch schon schlechte Erfahrungen gemacht als sie sich auf einen Hund aus Spanien meldete, und trotz mehrerer Kontaktanfragen keine Antwort bekam. Solche Situationen weisen auf eine schlechte Tierschutzorganisation hin. Es ist schwierig per Internet und ohne persönlichen Kontakt zu erkennen, ob es sich um einen „sauberen“ Tierschutzverein handelt. Im Zweifelsfall steht man allein da, wenn der Hund nicht so ist wie erwartet. Für uns ist das keine Alternative und sollte nur genutzt werden, wenn man sich sicher ist dass man jede Eventualität lösen kann. Auf die meisten Hundehalter trifft dies allerdings leider eher nicht zu.

Natürlich gibt es auch noch die Hunde, die privat vermittelt werden. Oftmals weil sich die Lebenssituationen der ehemaligen Halter verändert haben oder auch weil der Hund einfach nicht mehr gewollt ist. Auch diese nutzen oft die oben genannten Netzwerke. Das kann wunderbar laufen, man kann aber natürlich auch einen Hund bekommen dessen Probleme verschwiegen wurden, um ihn los zu werden. Diese Variante ist ebenso ein Glücksspiel wie es der Tierschutzhund ist.

Zu guter Letzt möchte ich noch etwas ansprechen, was uns beiden sehr am Herzen liegt. Netzwerke wie Facebook und Co haben nicht nur ihr positives. Leider nutzen auch sogenannte Vermehrer diese um ihre Tiere „loszuwerden“. Oftmals sind diese Tiere krank, teilweise todkrank, wurden viel zu früh von der Mutter getrennt und sind verhaltensgestört weil auf den CHarakter keinen Wert gelegt wurde. Es geht nur ums Geld und ist ähnlich aufgebaut wie die polnische und tchechische Hundemafia. Die Muttertiere dienen hierbei lediglich als Gebärmaschine und werden katastrophal gehalten. Ebenso sind sie selbst meist krank und in einem elendigen Zustand. Leider gibt es immernoch Menschen die diese Tiere kaufen, zum einen aus Mitleid und dem Gedanken etwas Gutes zu tun und zum anderen weil die Preise günstig sind und der Käufer denkt er hat sich dort einen Rassehund für wenig Geld gekauft. Doch egal wie das Motiv ist, jeder Kauf bestärkt die Vermehrer in ihrem Tun und DAS muss definitiv unterbunden werden!

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