Wenn ein Welpe einzieht… (1)

Da es zurzeit scheinbar viele neue Hundebesitzer gibt, die sich einen Welpen zugelegt haben, haben wir beschlossen in den kommenden Tagen und Wochen mal etwas über die ersten Wochen und Monate mit einem Hundewelpen zu schreiben. Unsere einst winzigen Hundebabys sind zwar mittlerweile 4 1/2 Jahre, aber die Welpenzeit bleibt einem trotzdem immer in Erinnerung.

Zuallererst, Glückwunsch zum Neuen Familienmitglied! Wir wünschen Dir viel Freude damit, so ein kleines Wesen aufzunehmen und ihm die Welt zu zeigen.. auch, wenn das mehr Arbeit ist als es zuerst den Anschein macht.

Ihr habt euch hoffentlich gut über die Auswahl eines neuen vierbeinigen Freundes belesen und ihn aus guter Hand gekauft.

Die Vorbereitung
Wer noch nie einen Hund hatte, muss sich nun erst einmal auf den Einzug des Hundekinds vorbereiten. Zu allererst sollte natürlich gute Lektüre über Hunde ins Haus. Am Besten Bücher über Körpersprache, Erziehung, Fütterung und den richtigen Umgang mit einem Welpen.
Zur Vorbereitung gehört auch, sich durch den Dschungel an Hundesachen zu wühlen und zu überlegen, was so ein kleiner Hund alles gebrauchen könnte. Da ich zu der Zeit als Lana zu mir kam nicht allzu viel Geld übrig hatte, habe ich mich in der Verwandtschaft umgehört und dort so einiges bekommen.. sonst wäre ich bei den ganzen hübschen Sachen vermutlich im Fressnapf komplett eskaliert.
Ein Welpe braucht nicht das hübscheste Halsband. Aus den meisten Dingen wird er eh herauswachsen. Lana hat erst mit einem halben Jahr ihre ersten teureren Produkte bekommen. Wie dem auch sei, hier ein paar Dinge, die ihr unbedingt vorher besorgen solltet:

– Halsband (besser Geschirr) und normale Leine
– Futter- und Wassernapf
– Hundekörbchen (am Besten Waschmaschinen-geeignet)
– Futter (falls ihr keins vom Verkäufer bekommt; am Besten für den Anfang das was der Welpe kennt)
– eine Tasche für die Abholung
– Kotbeutel
– ggf. Leckerli und ein paar Spielis

Wenn ihr euch für ein Halsband statt Geschirr entscheidet, achtet unbedingt darauf, dass es gut sitzt. Zu große Halsbänder können sich negativ auf den Kehlkopf auswirken, wenn der Welpe doch mal in die Leine springt. Ich bin aus diesem Grund schnell auf Geschirre gewechselt und das Problem war gelöst. Bei den Leinen ist es dringend zu empfehlen, eine „normale“ Leine zu wählen und auf Rollleinen zu verzichten. Bedenkt, dass euer neuer Freund noch nicht Leinenführig ist und es für ihn einfacher ist zu lernen an der Leine zu laufen, wenn diese in der Länge nicht variierbar ist.

Die Sache mit dem Futter ist etwas heikel. Viele möchten Ihren Welpen am Liebsten sofort auf „ihre“ Marke umstellen. In den ersten Tagen sollte man jedoch davon absehen. Unter Umständen ist sonst der Stress des Umzugs und des Futterwechsels für den kleinen Körper zu viel und euer Würmchen könnte Durchfall bekommen. Deshalb: wartet ein paar Tage und stellt dann LANGSAM um. Ein rascher Futterwechsel ist bei Welpen nicht zu empfehlen.

Tipp: Es ist empfehlenswert, seinen Welpen am Wochenende oder dann aufzunehmen, wenn in den ersten Wochen und Monaten IMMER jemand zuhause ist. Es ist entspannter und man sollte Welpen auf gar keinen Fall in diesem Alter allein lassen. Bedenkt immer: Euer Hund ist noch ein Baby und hat unter Umständen furchtbare Angst allein. Er muss alles erst lernen.

1bDie Abholung
Sicher seid ihr aufgeregt, wenn der Tag näher rückt an dem ihr euren Hundewelpen endlich mit nachhause nehmen dürft. Für den Welpen wird das jedoch nicht so romantisch wie für euch. Er wird von seiner Mutter und den Geschwistern getrennt und wird dementsprechend vermutlich erstmal ganz schön überrumpelt sein. Deshalb ist es wichtig, den Tag der Abholung genau zu planen.
Am Besten ist es natürlich, wenn der Weg ins neue Zuhause nicht allzu weit ist, oder ihr ein Auto besitzt. Welpe auf den Schoß oder noch besser angeschnallt, nachhause fahren – fertig. Habt ihr aber wie wir nicht so ein Glück, müsst ihr unter Umständen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nachhause.
Als ich Lana abgeholt habe, sind wir erst im Auto, dann im Zug und später sogar mit der U-Bahn gefahren. Es ist hier definitiv empfehlenswert, einiges mitzunehmen:

– eine kleine Tasche oder zumindest Decke
– Geschirr/Halsband und Leine (falls nicht mitgegeben)
– eine kleine Schale und Wasser
– Tücher, falls ein Missgeschick passiert
– ggf. Kotbeutel (früh übt sich 😛 )

Das Gefühl, nun endlich seinen eigenen Hund in den Arm gesetzt zu bekommen, ist unbeschreiblich. Ich konnte damals garnicht fassen, dass das alles wirklich passiert und habe mich unheimlich auf die kommenden Jahre gefreut. Zu wissen, dass man auch in 5 oder 10 Jahren noch jemanden an seiner Seite hat, egal was kommen möge ist einfach unheimlich schön. Aber ich schweife ab.. *hach*

Kaum hat man sein Hundebaby in Empfang genommen, sollte man sich eine Sache ins Gedächtnis rufen: in den nächsten Wochen seid ihr der Herr des „Pipi-Kacka-Kotze“. Manchmal dauert es nicht lange bis das erste Missgeschick passiert, denn Welpen vertragen Autofahren meist nicht so gut und sind in den wenigsten Fällen bereits stubenrein. Lana hat etwa 30 Minuten durchgehalten, nur um sich dann in ihre Reisetasche zu übergeben 😉 das Ganze macht besonders viel Spaß, wenn vor der Abholung gefüttert wurde. In solchen Situationen fragt man sich dann, wie so viel aus so einem kleinen Hund kommen kann.. aber das werdet ihr euch noch des Öfteren fragen 😉 Wer in so einer Situation nichts zum aufwischen hat, hat danach einen Welpen, der furchtbar aussieht und noch viel schlimmer riecht. Deshalb: Tücher mitnehmen, und zwar viele.
Die Verwendung der Tasche dürfte sich von selbst erklären. Welpen haben es lieber, wenn sie sicher während der Fahrt untergebracht sind.. die große weite Welt hält so manches bereit, das sie noch nicht kennen und der Tag wird noch spannend genug werden. Ich habe den Fehler gemacht, eine Tasche mitzunehmen die nicht zu schließen war und immer wenn die Zugtür sich öffnete, sprang mir der kleine dicke Hund beinahe auf die Schulter, um sich in meinen Haaren zu verstecken 😉 Tipp also hier: Legt euch eine Tasche mit Luftschlitzen zu und verstaut den Welpen während der Fahrt darin. Wenn er Angst hat, könnt ihr die Tasche auch auf euren Schoß nehmen und alles ist sicher verstaut.

Im nächsten Teil wird es um die Ankunft zuhause und die ersten Tage im neuen Heim gehen. Wie war die Abholung und eure Vorbereitungszeit auf das neue Familienmitglied? Wir freuen uns auf Eure Erfahrungen.