Mit kleinen Dingen Großes bewirken

Gestern Abend ging durch Facebook ein Post wie ein Lauffeuer. Ein Hund liegt in der Tierklinik in Berlin Zehlendorf und es werden dringend Blutspender gesucht. Nachdem mir der Post zum 5. Mal auf der Startseite erschien, wählte ich die dort angegebene Nummer.

Am anderen Ende war eine sehr aufgelöste Besitzerin. Ihr Welpe war vergiftet worden und hatte innere Blutungen, die Klinik aber kaum bis gar keine Blutreserven. Nach einem kurzen Gespräch war klar dass Benji als Spender auf den ersten Blick in Frage käme. Es war klar: wir wollen helfen! Ich verabschiedete mich mit einer Zusage in die Nacht.

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seine „Zapfstelle“ – der markante weiße Streifen ist einfach weg 🙁

Am nächsten Tag hatte ich den Vormittag frei und fuhr also mit Benji in die Klinik. Mit uns waren noch 4 weitere Spender vor Ort. Benji wurde zuerst untersucht und Blut für das Labor abgenommen. Hier wird kontrolliert, ob seine Werte in Ordnung sind und er gesund genug ist, um zu spenden. Perfekt: so gesehen ist das Ganze ein kostenloses Blutbild 😉 Nach einem Spaziergang und einiger Wartezeit war klar, dass er topfit ist und spenden darf.
2 Minuten später lag mein kleines, quirliges Chaoshündchen mit seinen zarten 35kg auf dem Tisch. Während ich ihn beruhigte und er sich recht schnell entspannte und fast einschlief hielt ein Arzt ihn fest, eine Ärztin bewegte die Nadel und 2 weitere waren für die Assistenz zuständig. Zusätzlich guckten noch einige Azubis und Studenten zu. Wider erwarten war Benji sehr entspannt und ich habe wieder einmal gemerkt wie stark das Vertrauensverhältnis zwischen uns beiden doch ist. 350ml Blut hat er dem kleinen Welpen geschenkt und somit dazu beigetragen, dass er überleben wird. Ich bin so unfassbar stolz auf ihn. Auf die Frage ob die Tierklinik uns bei einem neuen Fall anrufen dürfe, bejahte ich das sofort.

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Als Belohnung durfte er sich was bei Fressnapf aussuchen

Ich habe mich einige Zeit mit einem der Tierpfleger dort unterhalten. Er hat mir erzählt, dass es leider viel zu wenig Leute gibt die ihre Hunde (die eigentlich spenden könnten) spenden lassen. Seitdem überlege ich wieso? Ist es Bequemlichkeit? Ist es zu zeitaufwendig sich 2 Stunden Zeit zu nehmen um etwas Gutes zu tun? Sind wir nicht in der Verantwortung uns gegenseitig zu unterstützen? Schließlich kann es morgen auch meinen Hund treffen… und dann braucht er eine Bluttransfusion.

Benji geht es gut. Er war ziemlich beleidigt, dass er heute nicht neben dem Fahrrad von seinem Mädchen herlaufen durfte, sondern bei mir bleiben musste um sich zu schonen. Aber: außer der kahlrasierten Stelle am Hals erinnert jetzt, 6 Stunden später, nichts mehr an seine kleine Heldentat.

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Den Erholungsschlaf hat er sich verdient

Wenn ihr einen gesunden Hund zwischen 2 und 10 Jahren habt, der über 20kg wiegt, regelmäßig geimpft wird und noch nicht im Ausland war, dann erkundigt euch! Fast jede große Kleintierklinik sucht Spender! Nehmt euch die 2 Stunden Zeit und helft so anderen Hunden zu überleben. Was ihr davon habt? Neben dem guten Gefühl: eine kostenlose Allgemein- und Blutuntersuchung. Ab und an gibt es auch noch einen kleinen Sack Futter.