How To: Krallen schneiden
Da sich so einige schwer dabei tun ihrem Vierbeiner die Krallen zu schneiden, habe ich heute mal zusammengefasst, worauf es dabei ankommt.
Die Krallen des Hundes wachsen ein Leben lang. Werden sie zu lang, stören sie den Vierbeiner. So können ungeschnittene Krallen schnell zu einem komischen Gangbild führen, denn der Hund kann die Pfote nicht mehr so abrollen, wie er es normalerweise tut. Für den Bewegungsapparat ist es also ratsam, die Krallen regelmäßig zu prüfen und kurz genug zu halten.
Übrigens: Bei manchen Hunden schleifen sich die Krallen durch Bewegung von allein ab, bei anderen wiederum nicht. Während Maila eher weniger Krallenpflege benötigt, muss ich bei Lana fast alle 2 Wochen knipsen – und das, obwohl beide Hunde gleich viel Bewegung haben! So hat die Länge der Krallen nicht zwangsweise etwas mit dem Maß an Auslauf zu tun, den der Hund täglich bekommt. Man sollte also unabhängig davon regelmäßig nachschauen, wie lang sie geworden sind. Lanas auf dem Bild sind beispielsweise etwas zu lang. Ihre Krallen wachsen schon immer viel, sodass ich regelmäßig ein paar Millimeter wegschneide.
Dazu benutze ich eine Krallenschere wie diese. Nagelknipser oder normale Scheren können das Nagelbett des Hundes zerdrücken und sollten vermieden werden. Wie ihr seht, haben diese speziellen Krallenscheren für Hund dafür eine Kerbe, damit der Nagel nicht beschädigt wird. Sie sind nicht sehr teuer (diese hier hat 3€ gekostet) und meist auch etwas schärfer als herkömmliche Nagelknipser.
Bei Hunden mit hellen Krallen (wie Lana) ist es recht einfach zu sehen wo das „Leben“ der Kralle anfängt. Dieses zeichnet sich rosa ab und sollte auf keinen Fall verletzt werden. Vor diesem Innenleben der Kralle sollten noch einige Millimeter stehen bleiben, damit es weiterhin geschützt ist. Bei schwarzen Hunden sieht es da schon schwieriger aus. Man sollte nur bis dahin abschneiden, wo man sich sicher ist, dass die Kralle nicht verletzt wird. Hier gilt: weniger ist mehr und auch schon ein paar Millimeter können dem Hund helfen. Man sollte wenn man sich unsicher ist also lieber öfter wenig, als einmal richtig viel Kürzen. Das regelmäßige schneiden sorgt auch bei Hunden bei denen das „Leben“ der Kralle bis weit nach vorn reicht dafür, dass es sich mit der Zeit etwas zurückzieht.
Vergesst auch die Hinterpfoten und vor allem die Wolfs- und Daumenkrallen nicht, wenn euer Hund diese hat! Sind die nämlich zu lang, kann er schnell im Gestrüpp hängen bleiben und sie sich ausreißen.
Übrigens: Wolfs- und Daumenkrallen sind nicht das gleiche! Während sich die Daumenkrallen vorn am Hund befinden und praktisch wie bei uns Menschen an der Stelle des Daumens sitzen, sind die Wolfskrallen seitlich an den Hinterpfoten zu finden. Nicht jeder Hund besitzt Wolfskrallen.
Wusstet ihr außerdem, dass es Hunde gibt, die sogar pro Fußseite zwei Krallenpaare von Daumen- oder Wolfskrallen besitzen können? Oder dass bei einigen Rassen wie beispielsweise eingien Windhunden diese Krallenpaare manchmal schon in jungem Alter entfernt werden, um Verletzungen vorzubeugen?
Habt ihr Vierbeiner, die diese Prozedur garnicht mögen, empfiehlt es sich das Krallenschneiden mit einem Helfer durchzuführen. Einer schneidet, der andere füttert und streichelt 😉 Auch Training kann helfen, diese Prozedur positiv zu belegen. Bei manchen Hunden helfen auch Krallenschleifer, die quasi wie eine automatische Nagelfeile arbeiten.
Krallenschneiden gehört zum Hunde-ABC und sollte von jedem Vierbeiner relativ stressfrei hingenommen werden können. Das erspart viel wiederkehrenden Stress. Grundsätzlich ist es auch absolut kein Hexenwerk und kann locker zuhause durchgeführt werden.
Ist euer Hund jedoch wirklich wehrhaft oder traut ihr euch das Krallenschneiden alleine nicht zu, besucht lieber einen Hundefriseur, Tierarzt o.ä., denn die kennen sich auch mit dem Krallenschneiden aus. Zappelt der Hund nämlich stark, kann es schnell zu Verletzungen führen die unter Umständen auch verhältnismäßig stark bluten. Solltet ihr einmal zu weit geschnitten haben, heißt es Blutung stillen indem man ein Tuch oder Kernseife fest auf die Stelle drückt und dann möglichst versucht, die Wunde sauber zu halten.
In den letzten 7,5 Jahren mit Hund habe ich jedoch nicht einmal daneben geschnitten – und das, obwohl hier alle Krallenfarben vertreten sind! Macht euch also möglichst wenig Stress dabei, denn der überträgt sich ggf. auch auf euren Vierbeiner. Mit etwas Vorsicht ist das Krallenschneiden auch für Laien absolut kein Problem.
Nachdem ich Linda trotz höllischem Aufpassen einmal ins Leben geschnitten habe, ist diese Form der Krallenpflege für uns beide „nervlich“ nicht mehr tragbar… 😉
Ich mache es daher mit einem Manikürgerät, wenn Du mal gucken willst:
http://newspinscher.blogspot.de/2015/01/Krallenpflege-beim-Hund.html
LG Andrea mit Linda