Mailas Physiotherapietermin

Die kleine Maila hatte vor einigen Tagen ihren ersten Termin bei einer Hundephysiotherapeutin, nachdem letztes Jahr bei ihr hochgradige Hüftdysplasie (HD) festgestellt wurde. Mal davon abgesehen, dass Maila die Untersuchungen inklusive Streicheleinheiten wieder einmal sehr genoss, war der Termin auch für mich als Frauchen sehr aufschlussreich.

Mittlerweile ist Maila 2 Jahre alt und hat neuerdings besonders nach dem spielen einige Probleme bekommen. Oft humpelt sie den Weg zurück nachhause. Besonders in den letzten Wochen und Monaten, in denen die Temperaturen die 25 °C Marke knackten, hatte sie eindeutig Schmerzen und ich wollte abklären lassen, ob und wie man dagegen ohne sofortige OP vorgehen kann.

Pünktlich um 16 Uhr stand dann die Hundephysiotherapeutin vor der Tür und wurde ausgebig beschnüffelt und schwanzwedelnd begrüßt.
2015-08-06 09.13.23Sie las sich zuerst den Röntgenbefund durch und fragte mich nach Mailas möglichen Vorerkrankungen. Neben der Physiotherapie konnte sie mir empfehlenswerte Vorgehensweisen gegen die Allergien von Lana und Maila geben und sogar Ärzte empfehlen. Dann begann sie mit der Untersuchung von Mailas Rücken, Beinen und ihrer Hüfte.
Letztendlich kam sie zu dem Schluss, Maila sei trainings- und rassebedingt gut bemuskelt. Das würde ihre schlechte Hüfte gut in Position halten und so dafür sorgen, dass sie weniger Schmerzen hat als es ihr wirklich schlechter Befund eigentlich voraussage. Maila soll weiterhin viel spazieren gehen, wenig springen und nach Möglichkeit auch schwimmen, damit sich ihre Muskeln nicht zurückbilden.
Außerdem sei sie kaum verspannt, was sich auch sehr positiv auswirke. Lediglich zwei Blockaden im Rücken seien vorhanden. Diese wurden allerdings ausführlich behandelt. Maila genoss die Behandlung sehr und wirkte auf uns sehr entspannt 😉
Dann sprachen wir darüber, wie es in den kommenden Monaten und Jahren mit ihr weitergehen sollte.

Ich habe nun als Hundebesitzerin folgende Möglichkeiten mit diesem Befund:

Möglichkeit 1: Ich belasse es dabei und hoffe, dass das Humpeln mit sinkender Temperatur im kommenden Herbst/Winter erst einmal gebessert wird und nicht so schnell wieder auftritt.

Möglichkeit 2: Ich stelle Maila für eine Woche testweise auf Schmerzmittel ein, beobachte wie sie sich verhält und gebe diese bei einer deutlichen Besserung des Gangbildes ihr gesamtes Leben weiter. Dies hätte allerdings mögliche Schädigungen der Leber und Niere bei dauerhafter Gabe zur Folge und könnte Maila in einigen Jahren große Probleme bereiten.

2015-02-28 15.18.16Möglichkeit 3: Ich spare auf eine Hüftoperation (Femurkopfresektion) und lasse diese so schnell wie möglich machen, um ihr dauerhaft die Schmerzen zu nehmen. Bei dieser Behandlungsart wird der Hüftgelenkskopf der normalerweise in der Pfanne sitzt komplett abgetrennt und entfernt. Es bildet sich an dieser Stelle nach einiger Zeit Narbengewebe und Knorpel, die die Beine mit der Hüfte verbinden und alles stützen.
Mit dieser OP hätte Maila nie wieder Schmerzen und könnte trotzdem bis ins hohe Alter alles machen wie jeder andere Hund auch. Sie müsste keine Schäden durch dauerhafte Schmerzmittelgabe befürchten. Der Nachteil: 1200-1400€ Kosten und mehrere Wochen Schonzeit in der Heilungsphase.

Letztendlich fiel mir die Entscheidung nicht einfach. Immerhin entscheidet man hier über das Leben eines anderen Lebewesen und kann eine Entscheidung wie zB eine OP nicht mehr rückgängig machen.

Ich habe mich letztendlich für eine Mischung dieser Varianten entschieden. Zuerst einmal warten wir ab, ob sich Mailas Zustand in den kälteren Monaten wieder etwas stabilisiert. Passiert das nicht, wird sie auf leichte Schmerzmittel eingestellt bis ich das Geld für die Operation zusammengespart habe. Vermutlich Ende nächsten Jahres wird diese dann stattfinden und sie von ihren Problemen befreien. Ich hoffe, es gelingt uns sie bis dahin stabil und schmerzfrei zu halten. Wünscht uns Glück und drückt unserer kleinen Grinsekatze ganz fest die Daumen dass alles gut wird!
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