Laboklin Hyposensibilisierung Erfahrungsbericht

Da Lana und Maila ja unter vielen Allergien/Hautproblemen leiden, habe ich mich Ende 2014 enschieden, eine Hyposensibilisierung zu machen. Um diese zu starten, muss erst einmal ein Allergietest gemacht werden. Hierfür wird Blut abgenommen und dann ins Labor geschickt. Es gibt zwar auch Hauttests wie beim Menschen, allerdings meinte mein Tierarzt dass es über das Blut sicherer wäre richtige Ergebnisse zu erhalten.

Es gibt Tests für Futtermittel (Achtung: nicht zwingend aussagekräftig!), Pollen und andere Umweltreize (zB. jegliche Milben und Schimmelpilze). Ich habe jeden dieser Tests machen lassen. Heraus kam bei beiden:

– verschiedene Futtermittel
– Hausstaubmilben
– Futtermilben
– Flohspeichelallergie (bei Maila)

Gegen Futtermittel kann man nicht mit Spritzen Hyposensibilisieren, genauso wenig wie gegen die Flohbissallergie. Diese Probleme sollte man begleitend behandeln. Alle anderen getesteten Allergien kann man laut Hersteller durch die Hyposensibilisierung behandeln.

2015-06-30 13.00.01Ist nun also festgestellt welche Allergien vorliegen, wird innerhalb von 4 Wochen eine Lösung im Labor hergestellt. Soweit ich verstanden habe, werden für diese Lösung eine spezielle Mischung der Allergene entwickelt, auf die der Hund reagiert. Diese werden ihm dann in einem bestimmten Zeitabstand immer wieder gespritzt (bei Behandlungserfolg manchmal ein Leben lang). Sie sind in der Lösung so hoch dosiert, dass der Hund auf die niedrige Menge in der Umwelt nicht mehr reagiert. So zumindest der Grundgedanke.

Man bekommt nach diesen 4 Wochen Herstellungszeit also erst einmal eine Packung mit 2 Fläschchen (eine grüne und eine rote). ACHTUNG: Die Lösung muss durchgängig gekühlt werden (mit Kühlakku auf dem Heimweg und später im Kühlschrank). Der Hund wird langsam an die immer höher werdende Dosis gewohnt. So bekommt er zB. zu Beginn nur 0,2ml der grünen Flasche und die Dosis steigt irgendwann auf 1ml. Ist die grüne Flasche leer, geht es weiter mit der roten. Die zuerst kurzen Abstände der Spritzen von 1-2 Wochen werden langsam bis auf 4 Wochen ausgedehnt. Bis der Hund ordentlich eingestellt ist, dauert es so mindestens 6-8 Monate.

2015-06-30 13.01.46Lana und Maila haben gestern ihre neuen Flaschen der Folgelösung bekommen. Diese reicht pro Hund 254 Tage.

Mein Tierarzt riet mir, Lana und Maila selbst zu spritzen. So kann ich es mir sparen, so oft beim Tierarzt zu warten. Als die erste Packung ankam, zeigte er mir kurz, wie es geht. Es ist wirklich nicht schwer. Zuerst hatte ich (als Spritzenphobiker) wirklich Zweifel ob ich das selbst hinbekomme, aber mittlerweile geht es ohne Probleme. Man spritzt in die Haut seitlich an den Schultern. Dort ist viel Haut/Fettgewebe vorhanden, sodass man fast nichts falsch machen kann. Lana und Maila werden meist von einem Helfer festgehalten und mit Futter abgelenkt. Sie haben absolut keine Probleme, denn sie merken garnicht was vor sich geht.

Schon nach ein paar Wochen bemerkte ich, das Lanas und Mailas Fell etwas besser wurde. Sie scheinen (trotz der ganzen Kreuzallergien zu Futtermitteln) seither robuster zu sein und mehr abzukönnen. So gehören sie zwar nicht zu den laut Laboklin 72% der Tiere, die einen totalen Erfolg verzeichnen ließen, jedoch bin ich trotzdem zufrieden mit dem Ergebnis der Behandlung. Denn wie mein Tierarzt schon sagte: Bei einem Hund mit atopischer Dermatitis ist es schon als gut anzusehen, wenn sich die Symptome über die zeit hinweg nicht verschlimmern.

2015-06-30 13.06.54Mittlerweile sind wir sogar so weit, dass wir in einem vierten Versuch einer Ausschlussdiät und Monaten des Herumprobierens mit Futter für Lana ein Futtermittel gefunden haben, das keine extrem starken Symptome auslöst, sondern nur wenig Juckreiz. Sicher hat dieser Erfolg auch seinen Ursprung in der Hyposensibilisierung, denn die Wechselwirkungen der Allergien können so abgeschwächt werden.

Hier einmal der Text der Firma zu ihrem Produkt (dieser war teilweise auch meine Quelle): http://www.laboklin.de/pdf/de/fachbeitraege_online/2000_kleintiermedizin_5_hyposensibilisierung_atopischer_hunde.pdf

Mögliche Nebenwirkungen sind ein allergischer Schock der auftreten könnte, aber sehr selten ist. Außerdem sollte man diese Behandlungsmethode bei Hunden nicht nutzen, die die Wirkstoffe nicht abkönnen, aus der die Lösung besteht. Auch Hunde mit einer Immunkrankheit sollten nicht damit behandelt werden.

Zu guter Letzt möchte ich noch etwas zum Preis sagen. Dieser ist bei jedem Tierarzt unterschiedlich. Jedoch sollte man für jeden Test (also Futtermittel, Pollen oder andere Umweltreize) jeweils mit 150€ Kosten pro Tier rechnen. Ich war mit jedem Test „zufrieden“, außer mit dem Ergebnis des Futtermitteltests, der bei beiden Hunden partout nicht gestimmt hat und uns um mehrere Monate zurückwarf. Die Lösung zum spritzen kostet beim ersten mal etwa 200€, danach je nach Inhalt etwa 120€.

Ich hoffe ich konnte mit diesem Post auch nur einem Hundebesitzer bei seiner Entscheidungsfindung helfen. Wenn ihr noch Fragen habt oder Leidensgenossen seid, meldet euch gern bei mir 🙂