Laboklin Hyposensibilisierung Erfahrungsbericht
Da Lana und Maila ja unter vielen Allergien/Hautproblemen leiden, habe ich mich Ende 2014 enschieden, eine Hyposensibilisierung zu machen. Um diese zu starten, muss erst einmal ein Allergietest gemacht werden. Hierfür wird Blut abgenommen und dann ins Labor geschickt. Es gibt zwar auch Hauttests wie beim Menschen, allerdings meinte mein Tierarzt dass es über das Blut sicherer wäre richtige Ergebnisse zu erhalten.
Es gibt Tests für Futtermittel (Achtung: nicht zwingend aussagekräftig!), Pollen und andere Umweltreize (zB. jegliche Milben und Schimmelpilze). Ich habe jeden dieser Tests machen lassen. Heraus kam bei beiden:
– verschiedene Futtermittel
– Hausstaubmilben
– Futtermilben
– Flohspeichelallergie (bei Maila)
Gegen Futtermittel kann man nicht mit Spritzen Hyposensibilisieren, genauso wenig wie gegen die Flohbissallergie. Diese Probleme sollte man begleitend behandeln. Alle anderen getesteten Allergien kann man laut Hersteller durch die Hyposensibilisierung behandeln.
Ist nun also festgestellt welche Allergien vorliegen, wird innerhalb von 4 Wochen eine Lösung im Labor hergestellt. Soweit ich verstanden habe, werden für diese Lösung eine spezielle Mischung der Allergene entwickelt, auf die der Hund reagiert. Diese werden ihm dann in einem bestimmten Zeitabstand immer wieder gespritzt (bei Behandlungserfolg manchmal ein Leben lang). Sie sind in der Lösung so hoch dosiert, dass der Hund auf die niedrige Menge in der Umwelt nicht mehr reagiert. So zumindest der Grundgedanke.
Man bekommt nach diesen 4 Wochen Herstellungszeit also erst einmal eine Packung mit 2 Fläschchen (eine grüne und eine rote). ACHTUNG: Die Lösung muss durchgängig gekühlt werden (mit Kühlakku auf dem Heimweg und später im Kühlschrank). Der Hund wird langsam an die immer höher werdende Dosis gewohnt. So bekommt er zB. zu Beginn nur 0,2ml der grünen Flasche und die Dosis steigt irgendwann auf 1ml. Ist die grüne Flasche leer, geht es weiter mit der roten. Die zuerst kurzen Abstände der Spritzen von 1-2 Wochen werden langsam bis auf 4 Wochen ausgedehnt. Bis der Hund ordentlich eingestellt ist, dauert es so mindestens 6-8 Monate.
Lana und Maila haben gestern ihre neuen Flaschen der Folgelösung bekommen. Diese reicht pro Hund 254 Tage.
Mein Tierarzt riet mir, Lana und Maila selbst zu spritzen. So kann ich es mir sparen, so oft beim Tierarzt zu warten. Als die erste Packung ankam, zeigte er mir kurz, wie es geht. Es ist wirklich nicht schwer. Zuerst hatte ich (als Spritzenphobiker) wirklich Zweifel ob ich das selbst hinbekomme, aber mittlerweile geht es ohne Probleme. Man spritzt in die Haut seitlich an den Schultern. Dort ist viel Haut/Fettgewebe vorhanden, sodass man fast nichts falsch machen kann. Lana und Maila werden meist von einem Helfer festgehalten und mit Futter abgelenkt. Sie haben absolut keine Probleme, denn sie merken garnicht was vor sich geht.
Schon nach ein paar Wochen bemerkte ich, das Lanas und Mailas Fell etwas besser wurde. Sie scheinen (trotz der ganzen Kreuzallergien zu Futtermitteln) seither robuster zu sein und mehr abzukönnen. So gehören sie zwar nicht zu den laut Laboklin 72% der Tiere, die einen totalen Erfolg verzeichnen ließen, jedoch bin ich trotzdem zufrieden mit dem Ergebnis der Behandlung. Denn wie mein Tierarzt schon sagte: Bei einem Hund mit atopischer Dermatitis ist es schon als gut anzusehen, wenn sich die Symptome über die zeit hinweg nicht verschlimmern.
Mittlerweile sind wir sogar so weit, dass wir in einem vierten Versuch einer Ausschlussdiät und Monaten des Herumprobierens mit Futter für Lana ein Futtermittel gefunden haben, das keine extrem starken Symptome auslöst, sondern nur wenig Juckreiz. Sicher hat dieser Erfolg auch seinen Ursprung in der Hyposensibilisierung, denn die Wechselwirkungen der Allergien können so abgeschwächt werden.
Hier einmal der Text der Firma zu ihrem Produkt (dieser war teilweise auch meine Quelle): http://www.laboklin.de/pdf/de/fachbeitraege_online/2000_kleintiermedizin_5_hyposensibilisierung_atopischer_hunde.pdf
Mögliche Nebenwirkungen sind ein allergischer Schock der auftreten könnte, aber sehr selten ist. Außerdem sollte man diese Behandlungsmethode bei Hunden nicht nutzen, die die Wirkstoffe nicht abkönnen, aus der die Lösung besteht. Auch Hunde mit einer Immunkrankheit sollten nicht damit behandelt werden.
Zu guter Letzt möchte ich noch etwas zum Preis sagen. Dieser ist bei jedem Tierarzt unterschiedlich. Jedoch sollte man für jeden Test (also Futtermittel, Pollen oder andere Umweltreize) jeweils mit 150€ Kosten pro Tier rechnen. Ich war mit jedem Test „zufrieden“, außer mit dem Ergebnis des Futtermitteltests, der bei beiden Hunden partout nicht gestimmt hat und uns um mehrere Monate zurückwarf. Die Lösung zum spritzen kostet beim ersten mal etwa 200€, danach je nach Inhalt etwa 120€.
Ich hoffe ich konnte mit diesem Post auch nur einem Hundebesitzer bei seiner Entscheidungsfindung helfen. Wenn ihr noch Fragen habt oder Leidensgenossen seid, meldet euch gern bei mir 🙂
Was die Tests kosten, hast du ja schon geschrieben (wobei das in der Tat ja von Arzt zu Arzt sehr unterschiedlich sein kann, mir wurde gesagt, es würde 240€ kosten, aber ob das nur ein Test ist oder mehrere, weiss ich nicht), aber mich würde interessieren, was die Hyposensibilsierung so kostet?
Dass der Test gegen Futtermittel falsche Ergebnisse anzeigt (und auch bei den anderen Tests) ist garnicht so selten. Das kannst du auch im Allergie Pamphlet von Laboklin selbst durchlesen (Ich hab das von meinem Tierarzt, aber bin mir sicher die selben Infos stehen auch auf der Homepage), da ist es besser erklärt, als ich es tun könnte. Das war auch der Grund, weshalb unser Arzt uns von dem Test abgeraten hat. Er meinte die Ergebnisse seien leider oft nicht zuverlässig. 🙁
Das liest sich wirklich sehr interessant. Wir haben auch schon oft an eine Hyposensibilisierung gedacht, kamen dann aber immer davon ab, da die Erfolgschancen wohl nur bei 17% liegen und eine HS, zumindest beim Menschen, nicht ganz ungefährlich ist.
Genau wie Genki & Co. würde auch uns der Preis der HS interessieren.
Liebste Grüße
Habe gerade zugefügt, was ich für die Hyposensibilisierung gezahlt habe. Habe das total vergessen zu erwähnen 😀 der Preis lag bei uns bei der ersten Packung bei etwa 200€, und bei der zweiten dann bei ca. 120€, je nachdem was alles in der Lösung drin ist.
unser Arzt hat auch gesagt dass man von solchen Tests nicht alles glauben kann. Besonders bei den Futtermitteln finde ich es komisch, dass es überhaupt noch getestet wird ohne dass brauchbare Ergebnisse rauskommen. Vor allem weil es einige Wochen gedauert hat, bis ich gemerkt habe dass es die Situation noch schlimmer gemacht hat :/
Ich denke so oder so kann man sich bei solchen Tests eh nie 100% sicher sein. Jedoch merkt man bei der Hyposensibilisierung recht schnell, ob es etwas bringt oder nicht.
LG Lisa
Danke schön für Deinen praktischen Beitrag.
Ich bin bereits länger ein ruhiger Leser. Und heute musste
mich mal einen schnellen Kommentar schreiben und ein „Danke“ hinterlassen.
Mache genauso weiter, freue mich schon auf die nächsten Artikel
Besten Dank für Ihren praktischen Artikel.
Ich habe Ihren Blog schon länger im Newsfeed abonniert.
Und jetzt musste mich mal einen kurzen Kommentar da lassen und „Danke“ sagen.
Machen Sie genauso weiter, freue mich schon auf den nächsten Beitrag
Hallo
Ich habe ferade das erste Mal euren Block gelesen.
Ich habe eine 16 Monate alte blaue Weimaranerin.
Vor 1 Woche haben wir die Hyposensibilisierung gestartet. Gestern bekam sie die 2 Spritze. Nach der ersten Spritze bekam unsere Hündin, nachts Fieber und heute nacht das selbe Spiel.
Ist diese Nebenwirkung normal?
Da wir heute den 2 Weihnachtstag habe, erreiche ich auch schwer einen Arzt.
Danke für eure Kommentare
Marisol
Hallo Marisol!
Leider haben wir deinen Kommentar erst jetzt gelesen. Fieber ist soweit ich weiß nicht normal,zumindest war bei unseren Mädels nichts anders nach Gabe. Wie geht es deiner Maus denn jetzt?
Vor allem, wieso habt ihr so früh gestartet? Das Immunsystem eins Welpen könnte mit so einer Reizung wirklich Probleme haben, vor allem weil man ja zu dieser Zeit gerade erst fertig mit der Grundimmunisierung ist. Vielleicht war es einfach zu viel?
LG Lisa von Hundhoch3
Hallo, ist das hier noch aktuell ?
Ich bin schon seit längerem auf der Suche, nach jemanden der mit diesem Thema so viel Erfahrung hat. Ich selber habe 2 Französische Bulldoggen, bei unserer Hündin fing es schon früh an mit Hautausschlägen, Pfoten lecken, viel Kratzen und häufige Ohrentzündungen. Wir haben bislang 2 bluttests bei 2 unterschiedlichen Tierärzten durchführen lassen und jedes Mal kamen einige Futtermittelsorten wie zb: Schwein, Rind, Huhn, Lamm, Ente usw., und Milben heraus. Wir haben nach dem 2. Test die Milben deferenziert und herausgefunden das sie stark auf Futtermilben reagiert und leicht auf Hausstaubmilben. Nach tierärztlichem Rat sollte ich auf Nassfutter umstellen, das mache ich nun ca. 3 Wochen lang habe einfach nicht das Gefühl das es besser wird. Die arme leckt sich einfach immer weiter die Pfoten wund, kratzt sich das Ohr und hat extremen Haarsausfall, sogar die rasierte Stelle nach ihrer Kastration ist seit 5 Monaten immernoch kahl. Diese Woche fangen wir mit einer Desensibiliesierung an. Ich hoffe das es dadurch besser wird.
Bei unserer Rüden hatten wir von Anfang an erst mal keine Probleme, doch seit einigen Monaten hat es beim ihm auch angefangen, bislang haben wir beim ihm noch keinen Bluttest machen lassen. Wir wollen erst mal abwarten was bei unserer Hündin herauskommt und ob das alles überhaupt etwas bringt.
Ich würde mich super gerne mal mit euch/dir in Verbindung setzen um einfach noch mehr Tipps zu bekommen.