Die Sache mit der richtigen Ernährung (2) – BARF und Nassfutter

Hier kommen wir nun zu Teil 2 unserer Futter-Serie. Heute geht es um BARF und Nassfutter. Beide Fütterungsarten sind sehr unterschiedlich, jedoch deutlich näher an der Natur des Hundes. Deshalb habe ich sie hier in einem Beitrag zusammengefasst.

B.A.R.F

Die meisten Hundehalter die B.A.R.F.en ( „Biologisches Artgerechtes Rohes Futter“), schwören auf diese Art der Hundefütterung. Hier werden rohes Fleisch, Knochen, Kohlenhydrate, Obst, Gemüse und verschiedene Öle verfüttert. Dies ist wohl ohne Zweifel eine Methode, die der Nahrung des Wolfs am eher entspricht als es Trockenfutter tut. Alles was gefüttert wird ist natürlich und sogar viele Hunde mit Allergien und anderen Krankheiten werden so ihre Beschwerden los. Auch können die meisten Hunde das rohe Fleisch viel besser verwerten als Industriefutter. Es findet sogar eine Phase der „Entgiftung“ oder körperlicher Umstellung statt und man merkt nach wenigen Wochen schon wie gut es Vierbeinern tut, Futter ohne chemische Zusätze zu bekommen. Viele berichten von weicherem Fell, weniger Kotabsatz und einem agilerem Hund. Außerdem kann man – wie beim Trockenfutter – das Fleisch online bestellen oder vom Schlachter seines Vertrauens beziehen.

2014-02-14 18.03.52Jedoch sollte man hier nicht „einfach irgendwie“ beginnen seinen Hund umzustellen, denn hier gibt es ein paar Dinge zu beachten. Man braucht eine große Gefriertruhe und für den Anfang etwas Lektüre um zu lernen (an dieser Stelle kann ich die Broschüren von Swanie Simon empfehlen), welche Vitamine der Hund aus welchen Stoffen zieht und welche Dinge man anteilmäßig mit etwa wieviel Prozent füttern sollte.
Wer einfach wild drauf los füttert, hat irgendwann einen über- oder unterversorgten Hund und somit möglicherweise auch Schäden an Knochen und Organen zu fürchten.
Auch ich habe schon Erfahrung mit dieser Fütterungsmethode gemacht und fand es trotz Mehraufwand sehr interessant, das alles zu lernen. Wenn man es genau nimmt beschäftigen wir uns alle einfach zu wenig mit ausgewogener Ernährung und sollten gerade in einer Zeit, in der wir so viel Auswahl haben viel genauer wissen, was gut für uns ist – egal ob beim Menschen oder beim Tier.

Es sollte aber auch erwähnt werden, dass einige Hunde zu Beginn mit Durchfall zu kämpfen haben oder das Fleisch nicht fressen wollen, weil sie es schlicht nicht gewohnt sind. Es ist also Durchhaltevermögen gefragt.
Diese Fütterungsmethode ist oftmals jedoch nichts für zart Besaitete, denn es muss auch Fleisch portioniert, Blut gefüttert und Knochen aufgetaut werden. Auch ist es eher unpraktisch, wenn man oft verreist. Wer über das alles hinwegsehen kann und trotzdem engagiert bleibt, für den kann es auch Spaß machen seinen Hund jeden Tag dabei zu beobachten, wie er sich auf seine gesunde Portion Futter freut.
BARF ist vergleichsweise ohne Frage also etwas aufwändiger und je nach Hund teurer als die Fütterung mit Trockenfutter. Für Lana und Maila habe ich hier insgesamt etwa 100-120€ monatlich ausgegeben, wenn jeder als Junghund etwa 750g täglich fraß. 

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Hier noch eine Liste von Shops, wo man Fleisch online bestellen kann:
www.haustierkost.de -> unser „Stammshop“ mit viel Auswahl und verschiedensten Fleischsorten
www.wildbarf.at -> absolut hochwertiges Wildfleisch aus Freilandhaltung, sehr günstig!
www.das-tierhotel.de -> günstigere Preisklasse, aber auch ganz in Ordnung
www.barfers-wellfood.de -> Auswahl und Preis-Leistung absolut in Ordnung
www.tackenberg.de -> schon viel Gutes gehört, hier haben wir jedoch noch nicht bestellt

 

Nassfutter
Eine gute Alternative zu Beidem ist das Nassfutter. Man muss es nicht kühlen, es ist portionierbar und trotzdem besser transportabel als Rohfleisch. Viele Hunde fressen es durch den intensiven Geruch lieber und auch der Körper wird ausreichend mit Flüssigkeit versorgt. In den meisten Nassfuttersorten ist recht viel Fleisch enthalten und es ist definitiv natürlicher als Trockenfutter. In den meisten Fällen wird das Fleisch gekocht und mit Brühe und ein paar Kohlenhydraten (zB Kartoffelstücke oder Gemüsesorten) in Dosen abgefüllt. In den letzten Jahren gibt es auch Würste/Schläuche.

Ein großes Minus ist hier allerdings der meist hohe Preis für gute Qualität. So müsste ich bei einer guten Marke teils mehr als 200€ an Futterkosten monatlich für Lana und Maila zahlen. Das liegt vor allem daran, dass die Futtermenge oft sehr hoch ist und ich für meinen Teil oft das Gefühl hatte, besonders Lana wird nicht satt obwohl sie mehr als 1200g täglich frisst. Das liegt unter anderem daran, dass Nassfutter zu wenig Fett enthält. Mit der Zeit macht einem zusätzlich (besonders bei großen Hunden) die Masse an Müll zu schaffen.
Auch hier gibt es einige gesundheitliche Bedenken. Es wird gesagt, dass Zahnstein entsteht, wenn nur Nassfutter gegeben wird da es nichts gibt, was der Hund kauen muss.
Und: besonders ältere Hunde, die immer nur Trockenfutter gewöhnt waren, sind nur sehr schwer auf Nassfutter umzustellen weil sie durch die zusätzliche Flüssigkeit schnell Durchfall bekommen.

Ein gutes Nassfutter erkennt man an:
– dem Fehlen von Zucker, Konservierungsstoffen und Geschmacksverstärkern
– wenigen synthetischen Zusatzstoffen sondern Vitaminen natürlichen Ursprungs
– die Einzelkomponenten wie Fett, Sehnen und Fleisch sollten erkennbar sein (eckige Stücke weisen auf Formfleisch hin. Dieses ist aus minderwertigem Fleischabfall zusammengepresst worden)
– auch hier wieder keiner oder einer guten Kohlenhydratquelle sowie Obst und Gemüse
– es sollte auf Bindemittel wie Cassia Gum verzichtet worden sein.
– Rohprotein 9-13%
– Rohfett mindestens 7% (meiner Meinung nach so viel wie möglich da der Hund aus Fett die meiste Energie zieht, alles andere belastet Organe)
– Rohasche unter 2%
– Wasser 70-75%

Gute Nassfuttermarken sind:

– Terra Canis
– Lunderland
– Boos
– Hermanns Biofutter
– MAC`s
– Lukullus

Letztenendes gibt es viele Methoden, seinen Vierbeiner zu ernähren – und es gibt oft kein richtig und kein falsch wie man es sich vorstellt. Man sollte meiner Meinung nach einfach nur der Faustregel folgen, das möglichst Beste und verträglichste für den jeweiligen Hund zu füttern – ebenso wie es bei uns Zweibeinern auch der Fall ist.