Die Rasseliste – Vorbereitung auf den Wesenstest
In den letzten zwei Tagen habe ich mit Lana und Maila begonnen, sie auf den „großen“ Wesenstest im Juli vorzubereiten. Es sind zwar noch ein paar Monate Zeit, jedoch ist es natürlich leichter wenn sie die Situationen schon in- und auswendig können.
Man sollte versuchen nach Möglichkeit so viele Situationen zu erleben, die auch im Test geprüft werden. Man braucht also viele Mütter, laute Menschen, Fahrräder usw. und der Hund soll lernen, dass diese keine Gefahr bedeuten und zum normalen Stadtbild dazugehören.
Zuerst haben wir jedoch einen längeren Weg in Kauf genommen, um auf dem Hundeplatz in Osterburg zu üben, wo sich des Öfteren auch die „Seehausener Hundefreunde“ treffen. Ihr Trainer hat sich extra für uns viel Zeit genommen und konnte sogar gute Tipps zwecks Ernährung geben. Da der Platz in mehrere Ausläufe unterteilt ist, konnte er sich jedem Hund einzeln widmen um einzuschätzen, was beide für „Baustellen“ haben und wie sie charakterlich einzuschätzen sind. Er schätzte so nach kurzer Zeit Lana und Maila genau so ein, wie ich es auch tun würde:
Lana ist ein recht unsicherer Hund und meldet gern Dinge, die ihr Angst machen. Wenn man allerdings ihr Vertrauen gewinnt ist sie ein Hund, der keine Probleme bereitet. Auch wurde klar, dass sie dem Menschen sofort eine „Entschuldigung“ anbietet, wenn sie bemerkt, dass sie einen Fehler gemacht hat.
Maila hingegen wurde als sehr quirlig und arbeitsfreudig eingeschätzt. Hätte sie nicht so große gesundheitliche Probleme, wäre sie ein perfekter Sporthund. Sie ist sehr freundlich gegenüber Menschen und braucht noch etwas mehr Erziehung, da sie sich eher auf ihre Umwelt als auf ihr Frauchen konzentriert. Das weiß Frauchen nur zu gut 😉
Der Trainer war jedoch Alles in Allem sehr zuversichtlich, dass beide keine Probleme haben werden, den Wesenstest zu bestehen.
Heute morgen haben wir uns dann einmal Lanas Angst gestellt: wir waren zusammen mit „unserer“ Omi auf dem Marktplatz, um ihre Angst vor fremden Menschen und ungewohnten Gegenständen angehen zu können.
Alle beide haben sich nahezu perfekt benommen und auch Lanas Angst löste sich in Luft auf, als sie die Gerüche aus dem Fleischerwagen bemerkte. Sogar ihre Panik vor elektrischen Rollstühlen war heute nicht schwer zu händeln. Sie ging lediglich 1m beiseite und die Dame konnte problemlos an ihr vorbeifahren. Noch vor ein paar Monaten wäre sie hier in Panik verfallen und hätte knurrend und zitternd versucht, sich aus dem Halsband zu winden um wegzulaufen. Bei ihr ist es also besonders wichtig, Ruhe auszustrahlen und sie ganz entspannt Dinge beobachten zu lassen – ganz ohne Druck.
Maila bekam heute sogar Streicheleinheiten von einer Marktfrau und Lana traute sich zumindest zum schnuppern heran (und das obwohl die Frau eine Mütze und einen Mantel anhatte und sie auch noch direkt ansprach!). Der einzige Schockmoment für Lana war ein Transporter, der piepend einparken wollte. Doch auch hier berhuhigte sie sich recht schnell und wir konnten den Heimweg antreten.
Es sollte noch erwähnt werden, dass jede Trainingseinheit hier positiv abgeschlossen werden sollte, dh. der Hund sollte zum Schluss möglichst entspannt sein, damit er die Erlebnisse wirklich positiv verknüpft. Das trifft nicht nur auf unsere heutige Trainingseinheit zu, sondern auf sämtliche Situationen mit Hund.
Es gibt heute also jeden Grund stolz auf die beiden zu sein. Nach diesem anstrengenden Vormittag haben die zwei sich ihre Mittagspause verdient 🙂