Unser Trainingsplan


Wie ihr sicher mitbekommen habt, hatten wir einen mehr als ungünstigen Vorfall vor einigen Wochen, der noch immer an uns nagt. Aber, was soll man sagen: Wieder aufstehen, Krone richten und etwas tun! Zu einer richtigen Problembewältigung gehört immer ein Ziel und ein Plan mit Regeln, wie man dieses Ziel erreicht. Es ist vielleicht ganz gut, sich das aufzuschreiben und sich so immer wieder ins Gedächtnis zu rufen. Also los geht´s: hier unsere Zusammenfassung.

Zur Erinnerung: Hauptziel ist es für mich persönlich immernoch, mit beiden Hunden normal an anderen Hunden vorbeigehen zu können (ich stelle hier mal eine Wunschentfernung von 1-2m in den Raum). Es soll auch im Freilauf nicht zu anderen Hunden gerannt werden. Dazu kommen natürlich kleinere Zwischenziele, beispielsweise dass ich mit einem Hund einzeln erstmal an anderen vorbeikomme. Ich erwarte am Ende derzeit besonders bei Lana keinen Hund mehr, der sich mit allen sofort verträgt. Sie soll nur steuerbar werden.

2016-07-03 12.06.10 (1)Regel 1: üben, üben, üben!
Das ist mit 2 Hunden natürlich nicht ganz so einfach. Da Lana und Maila sich bei Stress gegenseitig hochpushen, ist also Einzeltraining angesagt. Das bedeutet im Klartext: so wenig Runden mit beiden Hunden zu gehen wie möglich, damit später das Üben glatter läuft wenn wir mit trainerlicher Hilfe versuchen, beide Hunde unter Kontrolle zu halten. Jeder Hund soll im Training erstmal für sich lernen, Ruhe zu bewahren und sich auf mich zu konzentrieren wenn andere Hunde in Sicht sind.
Dazu gehört allerdings auch, dass einer der beiden alleine zuhause bleiben muss. Damit die Prinzessinnen nicht mutterseelenalein vor sich hin weinen, gibt es währenddessen einen leckeren Kong zum auslutschen. Erstaunlicherweise klappt das bereits ganz gut dafür, dass die zwei sonst NOCH NIE komplett alleine gewesen sind. Lediglich die Zeit muss noch etwas gesteigert werden.

Regel 2: Abgeleint wird nicht mehr.
Da es ja scheinbar ständig dumme Zufälle in unserem Umfeld gibt und ich nunmal für die Sicherung von Lana und Maila verantwortlich bin, werden beide Hunde in nächster Zeit nicht abgeleint. Die Schleppleine in Wald und Feld ist derzeit das höchste der Gefühle. Auch hier können beide schnuppern und haben trotz Sicherung etwas Freiraum. Gehe ich in Gebiete wo ich weiß, dass freilaufende Hunde an der Tagesordnung sind, wird Lana dementsprechend mit Maulkorb gesichert falls mal wieder jemand der Meinung ist, seinen Hund „Hallo sagen“ lassen zu müssen. Sonst hat er nämlich das letzte mal „Hallo“ gesagt.

2016-09-14-09-56-00Regel 3: Energie rauslassen
Ohne Freilauf fehlt natürlich die körperliche Auslastung. Weil das im Training mit einem hibbeligen und unausgeglichenen Hund so nicht klappt, will ich für anderweitige Auslastung sorgen. Lana wird regelmäßig eine große Radtour mit mir machen, Maila eine Wanderung. So können wir Strecke schaffen und währenddessen auch noch üben. Lana ist am Rad wesentlich entspannter und Maila reagiert allein schon gut auf die Schau-Futter-Variante, wenn wir weit genug ausweichen. Positiv ist außerdem, dass beide so kontrolliert Muskeln aufbauen können und ich mit Maila notfalls abbrechen kann, wenn es ihr durch ihre Hüfte zu viel wird.
Zum Energie-rauslassen-Plan gehört natürlich nicht nur die körperliche Auslastung. Da ich das Vertrauen stärken will und die beiden ruhig mal ihre grauen Zellen anstrengen können, wird es zuhause viel Kopfarbeit geben. Schafft auch an Regentagen.

Regel 4: Futter wird verdient
Zusätzlich habe ich mich entschlossen, Lanas und Mailas Fleischmenge auf 1% zu reduzieren und den Rest des Bedarfs im Training einzubauen. Zum Glück haben wir für die Kongs gutes Nassfutter in passender Sorte zum befüllen gefunden. Für draußen gibt es dann als Leckerli hochwertiges Trockenfutter. Wer nicht auf Frauchen hört verhungert so natürlich nicht, ist aber dafür beim nächsten mal sicher bereit sich für ein tolles Leckerli zu konzentrieren. Klingt zwar gemein, aber bei unseren Problem“chen“ halte ich das für angemessen, um einen Fortschritt zu erzielen.

So weit erstmal der Plan. Es wird sich zeigen wie weit ich damit in den nächsten Wochen oder Monaten selbst komme. Auf jeden Fall wird in dieser Zeit mal ein Trainer auf meine Arbeit schauen und mir Tipps geben. Beide allein pöbelfrei mitzunehmen wird vermutlich erst in vielen Monaten möglich sein.