Bett nach Maß selber bauen – für Hundebesitzer

Vorletzte Woche war es ganz schön still hier auf dem Blog – und das hat einen Grund. Das Umbau-Chaos ist über uns hereingebrochen. Ich habe mich nämlich sehnlichst nach einem neuen Bett für meine etwas unpraktische Schlafecke umgeschaut – und mal wieder der Größe wegen nichts gefunden.

Meine Wohnung ist sehr ungünstig geschnitten und klein. Unpraktisch, wenn man gerne ein separates Schlafzimmer gehabt hätte. Um nicht dauerhaft im Wohnzimmer schlafen zu müssen, blieb nur die kleine Ecke im Flur übrig, die sonst keine Verwendung gehabt hätte. Leider Gottes ist die Ecke zu klein für ein herkömmliches Bettgestell mit Lattenrost.. dafür aber perfekt für einen Selbstbau.

Platzprobleme gelöst!

Die neue Schlafecke liegt leider Gottes sehr nah an der Tür. Mein altes Bett dort war sehr groß und damit der Platz im Flur begrenzt. Bei bis zu 4 Hunden die fürs Gassi angezogen werden müssen, wurde es so schnell mehr als nur eng. Deshalb entschied ich, das neue Bett etwas zu verkleinern und quer einzubauen, um Platz zu sparen (letztendliche Maße: L180cm x B140cm).
Besonders die Hundekörbchen haben immer gestört und ich entschied deshalb, mein Bett auf 6
0cm anzuheben und darunter zwei Schlafecken einzurichten. Wer keine Haustiere zu verstauen hat, kann hier natürlich auch Regale oder kleine Schränke einrichten, um Stauraum zu gewinnen.
Durch die Höhe des Bettes können die Hunde nun auch nicht mehr so einfach aufs Bett.. praktisch, wenn man nicht mehr ständig wach werden will, weil der Vierbeiner mal wieder auf den Füßen liegt und sich dick macht 😉 So: Nun aber zum wesentlichen!

Was man für den Selbstbau braucht:
3 Spanplatten für Außenseiten und Mitte(140cmx60cm)
2 kurze Spanplatten für Mittelverstärkung (ca. 89cmx60cm)
1 kleine Spanplatte für die Unterverstärkung hinten (ca. 180x30cm)
2 Holzbretter für den Abschluss vorn und hinten (ca. 180cmx7cm)
1-2 Spanplatten für Liegefläche (140cmx180cm)
1 Holzbrett für die Bettbegrenzung vorn (ca. 180cm x 7cm)
ca. 20-24 Winkel
Schrauben
ggf. Lackfarbe nach Wahl (unbedingt ungiftige nutzen!)

Die Matratze
Eine passende Matratze für ein Bett zu finden, das nicht den Normen entspricht erwies sich als sehr schwierig und vor allem teuer. Matratzen nach Maß findet man auf Amazon. Meine hätte etwa 170€ gekostet. Zum Glück habe ich aber einen lieben Papa, der beruflich viel mit Schaumstoff arbeitet und der mir freundlicherweise eine passende Matratze zugeschnitten hat. Das ist an sich kein großer Arbeitsaufwand – man benötigt nur harten Schaumstoff, ein gutes Augenmaß und ein scharfes Messer 😀
Damit die Matratze nicht dreckig wird, habe ich einen passenden Encasingbezug für etwas über 30€ gekauft und den Schaumstoff damit bezogen. So habe ich meinem Vater die Arbeit abgenommen, die Matratze zu beziehen und gleich auch Ruhe vor meiner Hausstaubmilbenallergie.

Bettgestell von vorn. Das vordere Abschlussbrett fehlt noch.

Der Bau
Nachdem die Schlafecke neu geweißt und gestrichen war, haben wir uns an den Selbstbau gemacht.
Die drei Querplatten wurden aufgestellt und durch Winkel mit den Spanplatten für die Mittelverstärkung verbunden. Das Holzbrett und die kleine Spanplatte für den hinteren Abschluss wurden dann ebenfalls mit Winkeln angeschraubt. Danach wurde das letzte Brett vorn befestigt. Schon hier erwies sich die Konstruktion erstaunlicherweise als sehr standfest – ein gutes Zeichen! Bis hier haben wir für die Konstruktion etwa 2 Stunden gebraucht. Man sollte also auf jeden Fall mindestens einen Bautag einplanen.

Rückseite

Danach ging es ans Zusägen der Liegefläche. Da wir vom alten Bett noch 2 Spanplatten dahatten, haben wir diese einfach auf 140cm zugesägt und aufgelegt. Danach wurden auch diese von unten mittels Winke
ln und Schrauben am Gestell befestigt. So rutscht nichts! Zum Schluss fehlte nur noch das Abschlussbrett vorn, damit die Matratze nicht nach vorn rutscht. Wer sein Bett gerne in Wunschfarbe streichen möchte, kann dies gern tun. Danach ist alles bereit: Matratze draufgelegt, Bett bezogen, fertig!

Um etwas Stauraum zu gewinnen und eine Abstellfläche für eine Lampe zu haben, haben wir außerdem ein Ikea-Regal mit passenden Einschüben gekauft. So kann man trotz Höhe etwas abstellen und hat Licht. Durch die Abschlussleiste vorn am Bett kann man übrigens sehr gut Stromkabel verlegen und hat damit keine Probleme mehr, irgendwelche Ladegeräte oder Stromkabel in Kabelschächten zu verstecken.

Unter dem Bett sieht es für die Hunde natürlich auch sehr gemütlich aus.
Zwei Hundekörbchen passen perfekt in die Boxen und unsere Hunde können darin sogar aufrecht stehen. Die Nischen werden sehr gut angenommen und sind ein zuverlässiger Rückzugsort, wenn Frauchen mal außer Haus ist. Man kann die Boxen beliebig nach hinten erweitern, von innen mit Stoff beziehen oder Anstreichen, Gittertüren anbauen und vieles mehr. Zum weiß lackieren bin ich bis jetzt leider noch nicht gekommen, aber es ist in Planung.

Ein ganz großes Dankeschön möchte ich natürlich wieder an meine Freunde aussprechen, die mir jegliche Schraub- und Sägearbeiten abgenommen haben.. in dem Wissen, dass ich jetzt sonst vermutlich ein paar Finger weniger hätte 😉
Seit das neue „Schlafzimmer“ fertig ist, schlafe ich deutlich besser und habe keine Rückenprobleme mehr.. vom neuen Wohlfühlfaktor ganz zu schweigen <3