Allergie bei Hunden – Unsere Erfahrungen

Bereits im Welpenalter wurde klar, dass mit Lana und Maila etwas nicht stimmt. Dauerhafte Durchfälle, Bauchschmerzen, Juckreiz und andere Hautprobleme waren allgegenwärtig. Nach Jahren der Tierarztbesuche und herumprobierens sind beide mittlerweile stabil und können ihr Leben genau wie gesunde Hunde genießen.

ACHTUNG: Wir sind keine Tierärzte und möchten ausdrücklich darauf hinweisen, dass es sich hierbei um unsere persönliche Meinung und unseren optimalen Weg handelt. Dieser Beitrag soll keinen Behandlungsplan für andere darstellen, sondern lediglich einen kurzen Überblick über die Möglichkeiten bieten. Wir Bitten außerdem darum, einen Shitstorm gegen Tierärzte zu unterlassen.

Allergien sind ebenso wie beim Menschen auch ein weites Feld beim Hund. Auch unsere Haustiere können auf Pollen, Hausstaub oder bestimmte Futterbestandteile allergisch reagieren. Hat man einen Hund mit Symptomen wie dauerhaftem Juckreiz, schlechtem Fell, Durchfall und wiederkehrenden Ohrenentzündungen kann eine oder mehrere Allergien eine Rolle spielen. Besonders wichtig ist es, herauszufinden um was für eine Allergie es sich handelt. Mit meinem heutigen Wissensstand empfehle ich dringend, einen Tierarzt aufzusuchen der auf Allergien spezialisiert ist. Denn leider kursieren immernoch zu viele falsche Behandlungsmethoden unter einigen Ärzten. Einige Mediziner schießen hier gern „mit Kanonen auf Spatzen“ und verschreiben sofort Medikamente, die das Immunsystem dauerhaft herunterfahren und die der Hund unter Umständen ein Leben lang braucht. Diese Herangehensweise sollte man meiner Meinung aber erst wählen, wenn man alle Möglichkeiten ausgeschöpft hat – dazu also später mehr.

Allergien entstehen durch Probleme mit dem Immunsystem. Eigentlich hat es die Aufgabe, unseren Körper vor Infektionen durch Viren und andere Keime zu schützen. Ist es schwach, reagiert es aber über und erkennt auch normale Stoffe in unserer Umgebung als „Feind“ an. In der Folge versucht es, etwas gegen die Allergene zu tun und verschlechtert damit leider auch den Allgemeinzustand des Körpers von selbst.

In vielen Fällen empfiehlt es sich deshalb, von Beginn an das Immunsystem Naturmedizinisch zu unterstützen. Das klingt jetzt erstmal nach Öko-Geschwafel, ich wurde aber im Laufe der Behandlung eines Besseren belehrt.

Den Großteil des Immunsystems bildet der Darm. Er ist sozusagen die Übergangsschranke zum Hundekörper und versorgt den gesamten Körper mit Nährstoffen. Das ist besonders wichtig zu beachten, wenn man einen Hund mit Futtermittelallergie hat.
Ist der Darm also aus verschiedensten Gründen überlastet, können Allergien erst recht entstehen. Man unterstützt ihn also zum einen durch natürliche Fütterung, aber auch durch eine Darmsanierung am Besten. Hier werden durch spezielle Pulver und Pasten die natürlichen Darmbakterien wieder angesiedelt und der Organismus unterstützt. Optimal ist es, sich hier bei einem Homöopathen alle wichtigen Infos zur Vorgehensweise zu holen und die Behandlung durchführen zu lassen.
Ich dachte mir immer, dass das mit Sicherheit Quatsch ist.. das stimmt aber nicht. Ich habe eine Darmsanierung bei meinen Hunden gemacht, und das Immunsystem währenddessen mit Katzenkralle unterstützt und es hat tatsächlich einen Erfolg gebracht – und das ganz ohne herkömmliche Medikamente.

Welche Allergie hat mein Hund?
Wie bereits erwähnt ist es zuerst mal an der Zeit herauszufinden, ob – und wenn ja an welcher – Allergie der Vierbeiner leidet. Schon allein dieser erste Schritt ist nicht einfach.
Hier unterscheidet man zwischen Futtermittelallergien wie Fleisch-, Obst- und Gemüsesorten und sogar Zusatzstoffen im Hundefutter. Alle möglichen Umweltfaktoren bilden die zweite Gruppe, auf die man achten muss. Hierzu gehören alle möglichen Pollen, Hausstaub, Schimmelpilze und sogar manchmal Duftstoffe in Putzmitteln u.ä.
Besonders auffällig ist, dass sich Hunde mit Hausstauballergien oft die Pfoten wund lecken, während Hunde mit Futtermittelallergien eher unter Verdauungsproblemen leiden. Deshalb ist es wichtig, schon hier zu versuchen zu unterscheiden. Ein guter Tierarzt kann auch hier eine Hilfestellung geben.

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Die Futtermittelallergie
Wenn euer Hund lediglich eine Futtermittelallergie hat, seid ihr noch im „Glück“, denn diese kann man oftmals durch Verzicht leicht umgehen. Aus Erfahrung würde ich bei leichten Beschwerden erst einmal das Futter umstellen. Ein wildes Wechseln von Trockenfutter zu Trockenfutter ist damit nicht gemeint und bringt bei den wenigsten Hunden eine Verbesserung. Schon allein die Rohfütterung an sich kann der Schlüssel zum Erfolg sein und bei leichten Allergikern (zB auf Zusätze, Öle usw.) einen Erfolg geben.
Spezielles Allergikerfutter (besonders das Trockenfutter) ist meistens nicht geeignet, da es dem Darm noch mehr zusetzt und die Inhaltsstoffe oftmals nicht besonders hochwertig sind. Hätte ich das damals gewusst, hätte ich mir Jahre von Verzweiflung und Verschlimmerung der Symptome sparen können. Bei uns hat der ständige Wechsel von Fertigfutter zu Fertigfutter die Problematik immens verschlimmert und sicher auch noch mehr Allergien hervorgerufen. Die Ärzte haben mir das leider nicht mitgeteilt.
Bringt das noch nichts, sollte man eine Ausschlussdiät mit Fleisch nutzen, um auch chemische Zusätze und Öle erstmal außen vor lassen zu können. Die Ausschlussdiät muss UNBEDINGT konsequent durchgeführt werden. Jedes noch so kleine Leckerli oder auch nur der gefundene Brotkanten auf der Gassistrecke zerstört die Aussagekraft und man muss wieder von vorn beginnen. Auf was man bei einer Ausschlussdiät noch achten sollte, erfahrt ihr hier.
Wir haben damals verschiedene Ausschlussdiäten durchgeführt. Lamm, Pferd, Schaf, Ziege.. irgendwann wurde klar, dass Lana Kaninchen verträgt. Sie bekommt es bis heute täglich. Ohne die ASD hätte ich das niemals herausgefunden und weiß nicht, was ohne diese Erkenntnis aus ihr geworden wäre.

Allergietests für Futtermittel gibt es beim Tierarzt auch. Die einen schwören auf diesen Test, die anderen bereuen ihn. Ich habe ihn damals bei beiden Hunden machen lassen und er hat absolut nicht gestimmt und alles nur noch verschlimmert, weil ich monatelang ein hochallergenes Futter gefüttert habe. Deshalb ist diese Variante für mich pure Geldveschwendung – und Geld werdet ihr mit Allergiehund definitiv noch brauchen 😉

Die Umweltallergie
Tritt nach mehreren Ausschlussdiäten und verschiedenen unbekannten Fleischsorten keine Besserung im Juckreiz ein, kann es sich um eine Umweltallergie handeln. Bei Lana und Maila ist es hauptsächlich der Hausstaub, der ihnen zu schaffen macht und der dafür sorgt, dass die Symptome ganzjährig bleiben. Hat man einen Hund der Pollenallergiker ist, ist besonders im Frühjahr/Sommer zu beobachten, dass eine Verschlechterung eintritt.
Hier kann ich nur den Bluttest beim Tierarzt empfehlen. Dieser ist nämlich – im Gegensatz zum Bluttest bei Futtermitteln – sehr genau. Es werden hier alle möglichen Pollen- Schimmelpilz- und Hausstaubmilbenarten genau getestet und man bekommt ein exaktes Ergebnis. Aber was dann?

Kontaktallergie zu Gras

Ist der Test positiv, kann man zuerst einmal eine Hyposensibilisierung probieren. Hierbei wird ein genau auf den Hund spezialisiertes Serum hergestellt, das dann gespritzt werden muss. Dieses Serum enthält die positiv getesteten Allergene und sorgt bei Dauergabe dafür, dass das Immunsystem immer weniger auf immer höher werdende Dosen reagiert. Dieses Vorgehen muss je nach Hund entweder mehrere Monate, oder auch ein Leben lang angewandt werden.
Da Lana und Maila offensichtlich beide auf Futter- sowie Umweltreize reagieren, habe ich mich für diese Variante entschieden und meine Erfahrungen zu diesem Thema hier für euch zusammengefasst.

An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass es neben den uoben genannten Bluttests beim Tierarzt auch Bioresonanztests über Haarproben gibt. Auch hier spalten sich die Meinungen. Ich habe mich dagegen entschieden und kann dementsprechend nichts dazu sagen.

Es gibt Hunde bei denen es immens schwer ist, die jeweiligen Symptome zu unterscheiden und während der Behandlung einen Überblick zu behalten, ob sich die Lage nun verbessert oder verschlechtert hat. Leider können unsere Hunde uns das nicht sagen.
Bei sehr schweren Allergikern mit vielen Kreuzallergien und extremen Problemen gibt es noch die Möglichkeit ein Medikament zu verabreichen, dass das Immunsystem teilweise (Apoquel) oder auch komplett (Atopica) herunterfährt. Diese Vorgehensweise sorgt natürlich nicht für eine Heilung der Allergien, aber das Immunsystem kann somit zumindest auch nicht mehr den eigenen Körper angreifen und Symptome verursachen. Diese Medikamente sind umstritten und erst einige Jahre auf dem Markt. Beide sind sehr teuer (ich würde etwa 100€ pro Hund im Monat zahlen). Oftmals zieht das fehlende Immunsystem dann auch Folgeerkrankungen nach sich. Ich habe schon von Hautpilzen, Milben und starken Erkältungen gelesen, da ja kein Immunsystem mehr da ist das diese Erkrankungen vermeiden könnte.
Ich habe mich nie für diese Medikamente entschieden, oft genug aber in akuten Allergiephasen darüber nachgedacht. Für mich wäre es der letzte Weg, wenn man absolut garkeine Verbesserung erzielen kann. Sie können jedoch extremen Allergikern die sehr leiden nochmal ein paar schöne Jahre bereiten.

Zuletzt möchte ich allen noch einen Tipp mit auf den Weg gehen: Lasst eure Hunde versichern, wenn ihr nicht übermäßig reich seid! Eine Hunde-Krankenversicherung übernimmt so einige Kosten der Behandlung und kann euch zumindest schonmal eine Sorge nehmen, damit ihr euch komplett auf euren Vierbeiner konzentrieren könnt. Ein Allergiehund ist teuer und kann einen wirklich in den Ruin treiben. Ich habe damals nicht so schlau gehandelt und die Problematik erst zu spät erkannt. Wer seinen Hund dann noch versichern will, wird abgewiesen oder die Versicherung übernimmt die Kosten für jegliche Allergiebehandlungen nicht! Seid also schnell und versichert, bevor Eurem Hund etwas passiert.

DSC_02952Man sollte sich immer vor Augen halten, dass man Allergien nicht „heilen“ kann. Sie können zwar schwächer werden, aber komplett verschwinden sie in den meisten Fällen nicht. Das Ziel sollte hier also keine Heilung des Hundes sein, sondern eine Verbesserung seines Allgemeinzustands und ein lebenswertes Leben.
Lana und Maila sind mittlerweile nach mehr als 2 Jahren der Fortschritte und Rückschläge einigermaßen stabil und können sogar mal etwas „außer der Reihe“ bekommen, ohne dass es sofort im Drama endet. Wie sich das Ganze allerdings im Alter entwickeln wird, kann man nie genau sagen.

 

Wer mehr über unseren langen Weg mit Allergikerhunden in unserem Krankheitstagebuch lesen möchte, klickt hier.

Habt ihr Hunde mit Allergien? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?