Wenn ein Welpe einzieht… (2)

Im letzten Teil unserer Welpen-Reihe ging es um die Vorbereitungszeit bevor das neue Familienmitgleid einzieht und um den großen Tag der Abholung. Heute geht es weiter mit der Eingewöhnungsphase im neuen zuhause und ein paar grundlegenden Welpen-Problematiken. Viel Spaß 🙂 

Das neue Zuhause
Bevor ihr zuhause angekommen seid, wird es Zeit den Welpen nochmal sein Geschäft verrichten zu lassen (falls er das noch nicht getan hat). Schon hier beginnt das Wichtigste Thema in den nächsten Wochen: die Stubenreinheit. Dazu aber später mehr.
Nun sollte sich das neue Hundebaby ausgiebig im neuen Zuhause umsehen dürfen. Alles ist so anders und spannend und es wird sicher viel geschnüffelt werden. Schon im Vorfeld sollte man sich überlegen, ob man im Haus bestimmte Regeln etablieren möchte. Gibt es Räume, in die der Hund nicht soll? Der Einzug ist der Beste Zeitpunkt, so etwas von Anfang an durchzusetzen. Geht der Welpe in eine „verbotene Zone“, sollte man sich also durchsetzen. Ich habe Lana einfach immer genommen und rausgesetzt. Natürlich sollte man das Ganze so sensibel wie möglich angehen. Das kleine Fellknäul weiß immerhin noch nicht, was hier gewünscht ist und was nicht.
Ihr solltet euch an diesem Tag nichts weiter vornehmen und auch keine Freunde, Verwandte oder Nachbarn einladen. Das alles wäre zu viel und der Welpe sollte in Ruhe alles erkunden können, noch eine Mahlzeit bekommen und dann in Ruhe und Frieden ein paar Stunden schlafen können. Er hat noch so viel Zeit, sein Umfeld nach und nach kennenzulernen.
Mit Lana kam ich erst gegen Abend an. Ich habe sie gefüttert und war etwa nach 2 Stunden noch einmal mit ihr draußen und dann gingen wir nur noch schlafen. Für viele Welpen ist die erste Nacht die schlimmste. Nach der ganzen Aufregung des Tages merken sie hier erst richtig, dass ihre Familie und gewohnte Umgebung weg sind. Ich habe schon oft gehört, dass manche die ersten Nächte viel winseln und ängstlich sind. Lasst euren Vierbeiner deshalb erst einmal nicht allein schlafen und unterstützt ihn. Kuscheln stärkt die Bindung und das Wohlergehen immens. Wer keinen Hund im Bett mag, kann auch das Körbchen dementsprechend am Bett platzieren und so besser reagieren, wenn das Hundebaby sich meldet. Vorteil: sollte der Welpe sich in diesem Alter schon melden wenn er raus muss, bekommt man es so schneller mit.

1cLecker-Zeit
Ein Hund im Wachstum hat oft hunger. Und das viel.
Man muss also mindestens dreimal täglich füttern. Empfehlungen, wieviel man geben sollte findet man meistens auf den Verpackungen der Futterhersteller oder kann sie bei Rohfütterung berechnen. Klein Lana hat jedoch immer so viel gefressen, bis sie satt und die Menge angemessen war. Ich habe sie erst eingeschränkt, als sie älter wurde. Beobachtet Euren Welpen gut und schaut, ob er vernünftig frisst und nicht schlingt. So ein Würmchen kann sich besonders an Trockenfutter schnell stark verschlucken oder erbrechen, wenn er es zu eilig hatte. Findet Euer Hund von selbst ein Ende und nimmt nicht akut zu, lasst ihn selbst entscheiden wieviel er fressen möchte. Ein natürliches Gefühl für Mahlzeiten ist auch bei Hunden gut.
Leider hörte bei Lana diese Phase irgendwann auf. Ein Welpe hat verschiedene Wachstumsphasen. In den ersten Monaten wächst er am schnellsten. Hört diese Phase auf, muss man oft auch sein Futter etwas herunterschrauben. Mit etwa 4 Monaten, als Lanas Milchzähne so langsam verschwunden waren, ist sie fast gerollt 😉
Wasser sollte natürlich immer bereitstehen.
Doch was füttert man seinem Welpen denn nun eigentlich? Es gibt die Möglichkeit normales Futter für Erwachsene Hunde zu füttern oder in den ersten Lebensmonaten spezielles Welpenfutter zu reichen. Dieses Thema ist wie so viele Futterfragen heiß umstritten. Es wird jedoch empfohlen, größer werdende Rassen nicht mit Welpenfutter zu füttern. Durch den höheren Nährstoffgehalt im Welpenfutter soll die Gefahr bestehen, dass sie zu schnell wachsen und später eher Knochenprobleme bekommen. Ich wusste das damals als absoluter Hundeanfänger nicht. Lana bekam von Beginn an Welpenfutter bis sie 6 Monate alt war und sie ist zwar phasenweise schnell gewachsen, aber knochentechnisch vollkommen gesund. Das Ganze ist also auch „Geschmackssache“ 😉
Lest auch: Die Sache mit der richtigen Ernährung Teil 1, Teil 2, Teil 3

Bedenkt: Was oben rein kommt, kommt auch bald wieder raus.

Die Stubenreinheit
Die meisten Welpen brauchen eine Weile bis sie Stubenrein sind. Ihr solltet deshalb damit unterstützen, dass ihr regelmäßig rausgeht. Und zwar so, dass sich das Hündchen darauf verlassen kann. Ich war mit Lana alle 3-4 Stunden tagsüber und mindestens (!) noch einmal in der Nacht raus. Man sollte die Zeiten so legen, dass man direkt nach dem Fressen und Schlafen sofort rausgeht.. sonst ist es womöglich zu spät.
An sich ist das Training nicht schwer. Man setzt den Welpen raus (optional auf eine Grünfläche) und lobt ihn immer überschwänglich wenn er sein Geschäft draußen verrichtet hat. Macht er in die Wohnung, macht man es kommentar- und vor allem straflos! weg.
Das stubenrein werden war ein Thema, das mich irgendwann zur Verzweiflung brachte. Man kann sich zu Beginn nicht vorstellen dass ein Hund das so einfach lernen kann und nach einer Weile kann man sich damit echt in eine Krise stürzen. Lana brauchte bis zum 5./6. Monat, bis sie vollständig sauber war. Was ich nicht wusste: besonders Welpen großer Rassen sind noch nicht in vollständiger Kontrolle über ihre Blase. Diese Phase beginnt erst ab der 12. Woche. Das Ganze kann sich also etwas hinziehen. Braucht euer Welpe hier etwas länger, macht euch keine Sorgen. Wenn ihr die Tipps beachtet und regelmäßig rausgeht, wird er es irgendwann verstehen.

Achtung: Denkt immer daran, euer Vierbeiner ist noch ein Baby! Er macht nicht aus Protest in die Wohnung, sondern weil er das Prinzip noch nicht verstanden hat oder es zu spät war. Deshalb seht UNBEDINGT davon ab, euren Welpen zu bestrafen oder ihn mit der Nase in sein Geschäft zu tauchen, sollte mal etwas daneben gegangen sein.

Im nächsten und auch erst einmal letzten Teil geht es bei uns um den ersten Tierarztbesuch, das Thema Leinenführigkeit und darum, was ein Welpe unbedingt kennenlernen sollte.