10+ Jobs mit Hund
Wer uns hier schon etwas länger verfolgt, hat sicher mitbekommen dass ich ziemlich passioniert bin, was Hunde angeht. Keines meiner anderen Hobbies übe ich so zeitintensiv und mit so viel Begeisterung aus – und das ist schon immer so gewesen. Schon als Kind war das erste, was ich mir zu jedem Geburtstag, zu Weihnachten oder Ostern wünschte ein Vierbeiner in der Familie, auch wenn klar war dass dem leider keiner nachgehen wird. Bereits mit 4 Jahren habe ich deshalb stark gelitten, obwohl in so einem Alter natürlich das Bewusstsein dafür fehlt, was so ein Tier alles braucht und wieviel Arbeit es macht. Mit 16 war es mein Traum, speziell einen Beruf mit Hunden ausüben zu können… auch, wenn ich damals noch keinen eigenen Vierbeiner besaß und an einer Hand abzählen konnte, wie oft ich eine Leine gehalten hatte. Aber: Das Herz will, was das Herz will 😉
Als zwei Wochen nach meinem Auszug von Zuhause mit 18 klein Lana bei mir einzog, wurde ich immer bestärkter in meinem Gefühl, in dieser Branche richtig zu sein. Die gemeinsame Entwicklung und Arbeit mit Lana und Maila die nun absolut nicht der Intensität eines normalen Hundehalters entsprechen, haben mich dazu gebracht diesem Traum wieder nachzugehen. Ich entschied, Schritt 1 in die Richtung „Jobs mit Hund“ zu tun und zu schauen, was es alles für Optionen gibt. Information ist zu Beginn das A und O! Tauchen wir also ein in die Top 10+ der Jobs mit Hund!
Allerdings gibt es vorher noch eine gute und eine schlechte Nachricht im Hinblick auf die Hundebranche. Die Gute: es gibt bei genauerem hinschauen unheimlich viele Jobs, die sich rund ums Thema Hund drehen. Die Schlechte: sie alle sind nur über viel Engagement, Zeit und Geld zu erreichen. Für viele von ihnen muss man sich sehr spezialisieren oder sie setzen Ausbildungen voraus, für die man keine Förderung bekommt – dazu aber gleich mehr.
Anmerkung: Nicht alle, aber einige der folgenden Ausbildungen werden nicht staatlich anerkannt und dementsprechend ist nicht einheitlich festgelegt, was so eine Ausbildung zwingend beinhalten muss. Es gibt viele schlechte Anbieter! Vielen Absolventen fehlt es am Ende an Praxis, Wissen über Sonderfälle oder die ersten Schritte in die Berufswelt. Es ist also elementar wichtig, sich lange und ausgiebig über die Ausbildungsstätten, Lehrprogramme und Kosten zu informieren und nicht die erstbeste, günstigste oder einfachste zu wählen! Besonders ein Fernstudium ist oftmals kritisch zu sehen, denn in vielen Berufen mit Hund arbeitet man direkt am Tier und nah am Mensch – es werden Fähigkeiten benötigt, die man nur in der Realität sammeln kann. Direkte Ansprechpartner für Fragen und Probleme sind während der Ausbildung also enorm wichtig!
Auch zu bedenken ist, dass im Falle einer nicht anerkannten Ausbildung keine Berufsausbildungsbeihilfe oder andere finanzielle Hilfen zur Verfügung gestellt werden – man muss also entweder neben der Ausbildung normal weiterarbeiten, oder sich vorher viel Geld beiseite legen, um die Zeit der Ausbildung zu überbrücken.
Tierarzt
Anerkannt? Ja
Dauer: 5 1/2 Jahre (11 Semester)
Kosten: Keine
Einer der sichersten Jobs in der Tierbranche ist wohl der des Tierarztes, denn so traurig es auch ist: Lebewesen werden nunmal krank. Hier hat man viel Abwechslung, kann Vierbeinern helfen und ist noch dazu selbstständig tätig, also sein eigener Chef. Als Arzt kümmert man sich um die Tiere und deren Untersuchungen, macht OP`s, verschreibt Medikamente und sorgt dafür, dass die menschlichen Kunden über alles gut Bescheid wissen. Das Berufsfeld ist weit und viele Ärzte spezialisieren sich auf verschiedene Tiergruppen oder sogar Erkrankungen. So kann ein guter Tierarzt mit entsprechender Kompetenz Kunden behandeln, die aus ganz Deutschland extra zu ihm kommen. Es gibt spezielle Ärzte für Großvieh, Haustiere wie Hunde und Katzen, Vögel und selbst Fische oder Reptilien – für jeden ist was dabei! Ist man erfolgreich und stellt es gut an, kann man in diesem Job recht gut verdienen. Tierarzt zu sein ist für viele Ausübende eine absolute Passion, die sie für nichts in der Welt hergeben würden.
Um Tierarzt zu werden, muss man jedoch einige Hürden überwinden. Der Notendurchschnitt muss bei Abiturienten sehr gut sein – schon mit 1,5 kann es schwierig werden, überhaupt einen Studienplatz zu bekommen. Außerdem muss man für die Veterinärmedizin fast so lange studieren wie für den Schwerpunkt der Humanmedizin. Fünfeinhalb Jahre beträgt die Regelstudienzeit – Verlängerungen sind bei jedem Studium mit einzurechnen, denn kaum einer schafft es im angesetzten Zeitraum. Zum theoretischen Studium kommen verschiedenste Praktika, unter anderem in kleinen Tierarztpraxen, Kliniken, Landwirtschaftsbetrieben oder auch Schlachtereien. Man sollte also keinesfalls zart besaitet sein, denn auch der Tod und Leid gehören zu diesem Job eindeutig dazu.
Es gibt leider nur 5 Standorte in ganz Deutschland, die Veterinärmediziner ausbilden – Berlin, München, Leipzig, Hannover und Gießen. Man muss also in vielen Fällen umziehen, um studieren zu können. Dafür wird diese Ausbildung wie jedes andere Studium gefördert und man muss im Gegensatz zu einigen folgenden kein direktes Geld bezahlen, um sie machen zu können.
Schon hier im ersten Job wird klar, dass nicht jeder dafür gemacht ist und selbst wenn – man muss viel wegstecken können, um sein Ziel zu erreichen.
Tierarzthelfer/Tiermedizinischer Fachangestellter
Anerkannt? Ja
Dauer: 3 Jahre
Kosten: Keine
Die nächste, etwas einfachere Variante ist der Job des Tierarzthelfers, bzw offiziell des „Tiermedizinischen Fachangestellten“. In diesem Job unterstützt man den Tierarzt bei seiner Arbeit am Tier, betreut Kunden, macht Termine aus und hält allgemein die Praxis am Laufen. Auch hier arbeitet man ganz nah am Tier.
Die anerkannte Ausbildung dauert drei Jahre, ist also relativ kurz und noch dazu gibt es mehr Anlaufstellen in ganz Deutschland im Vergleich zur Veterinärmedizin, wo man diesen Beruf erlernen kann. Während der Ausbildung lernt man sowohl im Betrieb alles praktische was für den Beruf wichtig ist, als auch in der Berufsschule theoretisches Wissen rund ums Tier, wichtige Fachbegriffe und den richtigen Umgang mit Kunden. Mit abgeschlossener Ausbildung und ein paar Jahren Berufserfahrung ist es übrigens schneller möglich, ins Studium der Veterinärmedizin einzusteigen! Wer also ohne Abitur Tierarzt werden möchte, hat über diesen kleinen Umweg ggf. die Chance, das in etwas mehr Zeit möglich werden zu lassen.
Leider gibt es auch für Tiermedizinische Fachangestellte einige Punkte, die den Arbeitsalltag schwierig gestalten. Die Bezahlung ist oft in privaten Praxen nicht sonderlich gut und durch lange Arbeitszeiten ist es manchmal nahezu unmöglich, selbst Tiere zu halten, wenn man nicht gerade direkt um die Ecke wohnt – man lebt wie in vielen Bereichen des Gesundheitssektors ganz für den Job. Oft gibt es in den Praxen zwar lange Mittagspausen von 1-3 Stunden, ob man in dieser Zeit immer nachhause kommt, ist allerdings die andere Sache. Hinzu kommt, dass es schwer ist in diesen Beruf einzusteigen, denn er ist bei tierlieben Menschen sehr beliebt! Selbst mit gutem Abitur, einem Jahr Zeit und einer Masse an Bewerbungen war es nicht mir persönlich nicht möglich, eine geeignete Stelle zu finden. Man braucht also auch hier Glück und ganz viel Geduld!
Tierpfleger
Anerkannt? Ja
Dauer: 3 Jahre
Kosten: Keine
Der Beruf des Tierpflegers eröffnet ganz viele verschiedene Möglichkeiten. Mit dieser anerkannten Ausbildung kann man nach dem Abschluss in Tierheimen, Zoos, großen Kliniken, Versuchslaboren, bei der Bundeswehr oder sogar im Zirkus arbeiten – eben überall, wo Tiere gehalten und versorgt werden müssen. Die Ausbildungsdauer beträgt drei Jahre und besteht wieder aus einem praktischen Teil im Betrieb, als auch der Theorie in der Berufsschule. In der Ausbildung lernt man alles über Zucht, Haltung und Pflege verschiedener Tierarten.
Leider sind auch hier die Bezahlung und Arbeitszeiten oft je nach Arbeitgeber nicht besonders gut. Wer jedoch hiermit seinen Traumjob gefunden hat, sieht vielleicht darüber hinweg. Was gibt es Schöneres, als „seine“ Tiere ein Leben lang zu betreuen und ihnen Gutes zu tun?
Hundephysiotherapeut
Anerkannt? Nein
Dauer: etwa 1 bis 2 Jahre
Kosten: 1.200-10.000€ (je nach Anbieter)
Als Tierphysiotherapeut macht man fast das gleiche wie ein normaler Physiotherapeut für Zweibeiner: man behandelt Verbeiner, die körperliche Probleme haben und berät die Besitzer über Möglichkeiten der Verbesserung des Gesamtzustands. Sei es durch Massagen, Rotlicht, den richtigen Umgang mit Hilfsmitteln oder die Unterstützung durch beispielsweise Unterwasserlaufbänder, Akupunktur oder Begleitung der Rehabilitation nach einer OP.
Die meisten Physiotherapeuten sind nach ihrer Ausbildung selbstständig, mit eigener Praxis oder mobil unterwegs – Patienten gibt es zu genüge. In manchen Regionen ist der Andrang so groß, dass es Wochen dauern kann, um für seinen Vierbeiner einen Termin zu bekommen. Perfekte Grundlagen für einen optimalen Start in den Berufsalltag also!
Leider ist das Berufsbild des Tierphysiotherapeuten nicht anerkannt und wird demensprechend nicht gefördert. Die Ausbildung dauert je nach Anbieter 1 bis 2 Jahre und kostet zwischen 1.200€ und 10.000€. Die Preise dafür sind also verhältnismäßig hoch und müssen aus eigener Tasche bezahlt werden – plus der Kosten des eigenen Verbrauchs während der Zeit der Ausbildung. Letztendlich braucht man hier also ähnlich wie bei vielen folgenden Ausbildungen Finanzen im fünfstelligen Bereich, um sich während dieser Zeit voll aufs lernen zu konzentrieren und dabei nicht in Geldnot zu geraten. Zwar soll die Ausbildung zum Tierphysiotherapeuten nach Region teils durch Bildungsgutscheine finanziert werden können, von einem Fall in dem so etwas geklappt hat, habe ich allerdings noch nicht gehört. Man muss also viel und lange sparen, bevor man sich auf diesen Job freuen kann – auch, wenn man danach sehr gut verdient.
Tierheilpraktiker/Naturheilkunde für Tiere
Anerkannt? Nein
Dauer: 2 Jahre
Kosten: 1,250-7.000€ (je nach Anbieter)
Die ebenfalls nicht anerkannte Ausbildung des Tierheilpraktikers dauert in der Regel etwa 2 Jahre und erfreut sich immer mehr Beliebtheit. Die Kosten sind ein wenig günstiger als die des Tierphysiotherapeuten und liegen je nach Anbieter irgendwo zwischen 1.250 und 7.000€.
In diesem Beruf behandelt man Tiere, die oftmals in der Schulmedizin „austherapiert“ sind und nicht gut auf die gängigen Medikamente und Behandlungsmethoden ansprachen. Oft ist der Heilpraktier also der letzte Ausweg für Tier und Besitzer. Hierfür wird die Alternativmedizin genutzt, also beispielsweise Heilpflanzen, manuelle Therapien, Schüsslersalze, Bioresonanz und viele andere Methoden, die von herkömmlichen Tierärzten eher nicht angeboten werden. Ein guter Heilpraktiker kann oftmals auch in Ernährungsfragen ein wenig beraten und dafür sorgen, dass das kranke Tier mit guter Behandlung so einige ernstzunehmende Erkrankungen los wird.
Anmerkung: Besonders bei dieser Ausbildung ist es immens wichtig, genau hinzuschauen und nicht das erstbeste Angebot zu wählen – gerade dieser Beruf knüpft sich an garkeine Auflagen. Jeder darf sich Tierheilpraktiker nennen! Oftmals werden noch dazu alternative Behandlungen in den Himmel gelobt, obwohl der Fall in der Schulmedizin besser betreut wäre oder die Behandlung wird mit nachweislich wirkungsloser Homöopathie kombiniert – im Ernstfall kann eine schlechte Ausbildung also schlimme Folgen für das Tier haben und über Leben und Tod entscheiden.
Hat man jedoch einen kompetenten Ausbilder an seiner Seite, kann man hier unheimlich viel über Vierbeiner lernen und dem ein oder anderen deutlich mehr Lebensqualität zurückbringen.
Ernährungsberater für Hunde
Anerkannt? Nein
Dauer: 7-15 Monate
Kosten: etwa 1.000€
Auch die nicht anerkannte Ausbildung zum Ernährungsberater für Hunde ist eine sehr spannende Sache. In diesem Job arbeitet man oft Nebenberuflich oder als Selbstständiger und erstellt für Kundenhunde Ernährungspläne oder berät rund um die Fütterung und körperliche Gesundheit unserer Vierbeiner. Hierbei taucht man tief in die Prozesse innerhalb des Körpers ein – ähnlich wie in der Ausbildung des Tierheilpraktikers. So kann man für jeden Hund den genauen Bedarf berechnen und bei bestimmten Erkrankungen mit passender Fütterung unterstützen. Besonders bei Allergikerhunden ist es oft schön mitanzusehen, wie sie sich unter kompetenter Beratung erholen und ihr Leben wieder genießen können. Man kann derjenige sein, der den Unterschied macht!
Anmerkung: Auch hier gilt es wieder, gut hinzuschauen und nicht die erstbeste oder günstigste Ausbildung zu wählen. Im Gegensatz zu anderen Ausbildungen ist es bei dieser hier meiner Meinung nach aber tatsächlich leichter möglich, ein Fernstudium zu wählen, solange man einen guten Ansprechpartner bekommt. In diesem Beruf steckt neben dem Zuhören und Einschätzen des Tieres eben viel Theorie und Fachwissen.
Die Ausbildungsdauer schwankt zwischen 7 Monate und 15 Monaten und kostet um die 1.000€ – verhältnismäßig erschwinglich also!
Ein großes „aber“ gibt es dennoch: Es ist schwer, nur mit dieser Ausbildung einen ausreichend großen Kundenstamm zu gewinnen. Leider macht es deshalb oftmals nur Sinn, diese Ausbildung als kleinen „Zusatz“ zu einem anderen Job in der Tierbranche hinten dranzuhängen, beispielsweise wenn man Hundetrainer oder Tierarzt ist und grundsätzlich schon genug Kunden hat, die interessiert sein könnten.
Hundetrainer
Anerkannt? Unklar
Dauer: 1-3Jahre
Kosten: etwa 5.000-6,500€ und mehr
Ein sehr weit verbreiteter Beruf ist der des Hundetrainers. Hier kann man eine Hundeschule eröffnen, Einzelstunden für Problemhunde geben, auf dem eigenen Hundeplatz Hundesportkurse machen, Gruppenstunden veranstalten oder Seminare zu verschiedensten Themen abhalten – ein sehr spannender Job mit viel Abwechslung, der aber dennoch unheimliches Fachwissen und Einfühlsamkeit verlangt.
Auch hier gibt es viele Anbieter für die nicht anerkannte Ausbildung zum Hundetrainer. In kaum einem Beruf mit Tieren sollte man so wachsam sein, wo man sie durchführt wie hier. Mit einer schlechten Ausbildungsstätte kann man ohne Praxiserfahrung entweder seinen Job am Ende garnicht ausüben oder man berät im Zweifel falsch und sorgt dafür, dass Mensch oder Tier zu Schaden kommen.
Anmerkung: Hinzu kommt der Fakt, dass man nach der Ausbildung den §11 TierSchG vom Veterinäramt zugesprochen bekommen muss, bevor man in diesem Berufsfeld arbeiten darf. Diese Regelung soll genau das verhindern und die Kompetenz des Trainers sichern. Jedoch wird nicht jede Ausbildung für einen §11 anerkannt. Man sollte sich also vor der Ausbildung informieren, welche das örtliche Veterinäramt unterstützt und später anerkennen wird. Die derzeit sicherste Ausbildung in diesem Bereich bietet die Industie- und Handelskammer (IHK) als unabhängiges Ausbildungsunternehmen an.
Hundepension/Hundetagesstätte
Wer nicht in einem Tierheim arbeiten möchte, kann auch selbst eine Hundepension aufbauen. Hier kann man in Richtung „Hundekindergarten“ gehen und Tageshunde betreuen oder Urlaubsgäste begrüßen, während Herrchen und Frauchen sich mal ohne Vierbeiner so richtig erholen können. Oftmals nehmen Hundepensionen auch Beschlagnahmungen durch das Veterinäramt zeitweise auf und betreuen die Hunde, bis eine Lösung gefunden wurde.
Es gibt keine direkte Ausbildung, die auf Hundepensionen spezialisiert ist. Lediglich die IHK bietet die Möglichkeit, nach der Ausbildung zum Hundetrainer den sogenannten „Hundefachwirt“ zu absolvieren – ein Muss ist das aber nicht. Man braucht für diesen Beruf quasi nichts bis auf eine passende Örtlichkeit – möchte man jedoch mehrere Hunde betreuen oder den Besitzern Tipps im Umgang mit ihren Vierbeinern geben, sollte man die Ausbildung zum Hundetrainer vorher absolviert haben. Auch hier spielt der §11 wieder eine große Rolle. Letztendlich entscheidet das Veterinäramt, ob und wie weit man mit der vorhandenen Vorerfahrung gehen darf.
Jäger
Anerkannt? Ja
Dauer: 3 Jahre
Kosten: Keine
Als Berufsjäger kümmert man sich um sein zugewiesenes Stück Land, also den Baumbestand und das Wild, das dort lebt. Man sorgt dafür, dass der artenreiche Tierbestand über den Winter kommt, dass Regelungen von Besuchern eingehalten werden und hat in der Jagdsaison auch die Chance, Tiere zu entnehmen. Meist kommen hierbei auch Jagdhunde zum Einsatz, um die Jagd zu vereinfachen. Auch der Vierbeiner muss eine Reihe von Anforderungen und Tests bestehen, um anerkannter Jagdhund zu sein!
Um die Ausbildung zum Berufsjäger anzutreten, muss man eine der beiden Berufsschulen besuchen. Eine davon befindet sich in Niedersachsen, die andere in Bayern. Diese Ausbildung ist jedoch im Gegensatz zu vielen oben genannten anerkannt und somit förderbar. Leider ist es oft schwierig, diesen Job in Vollzeit auszuüben – viele Jäger machen den einfachen Jagdschein in ihrer Freizeit, aber leben nicht davon.
Rettungs-/Suchhundestaffel
Anerkannt? Ja
Dauer: 2 Jahre
Kosten: Keine
Bei der Ausbildung für die Rettungshundestaffel geht es spannend zu. Hier wird vor allem der Vierbeiner angelernt und kann nach abgeschlossener Ausbildung mit seinem Hundeführer beispielsweise Trümmersuchen, Lawinensuchen oder professionelles Mantrailing ausüben. Oftmals wird eng mit Polizei und Feuerwehr zusammengearbeitet. Die Ausbildung soll auf Katastrophen und Ernstsituationen vorbereiten, wenn Menschen in akuten Notsituationen gesucht werden müssen.
Die Kosten der Ausbildung werden meist von der ausbildenden Organisation getragen. Dafür muss man jedoch im Notfall immer breit sein, seine Dienste zu leisten wenn es darauf ankommt. Leider ist das jedoch meistens nur eine ehrenamtliche Tätigkeit ohne Vergütung und daher schwer als „Job“ zu bezeichnen. Der Vollständigkeit halber möchte ich es dennoch hier nennen.
Polizei und Zoll
Anerkannt? Ja
Dauer: 2-3 Jahre Grundausbildung, 2 bis 3 Jahre Berufserfahrung plus die Zeit der Weiterbildung
Kosten: Keine
Die Polizei bietet wohl mit ihrer Hundestaffel einen der aufregendsten Jobs mit Vierbeiner. Hier wird man als Diensthundeführer beispielsweise bei Demonstrationen eingesetzt um Abstand zu den Menschenmassen herzustellen oder führt für den Zoll Suchen durch, um illegal eingeführte Waren oder Drogen aufzuspüren. Um in der Hundestaffel der Polizei oder des Zolls arbeiten zu dürfen, muss man eine Menge Voraussetzungen erfüllen. Zuerst einmal muss man einen harten Einstellungstest bestehen und die Grundausbildung absolvieren. Erst im Anschluss ist es möglich, sich auf andere Bereiche zu spezialisieren und seinen eigenen Diensthund zu führen. Charakter und Vorlieben des Hundes werden später entscheiden, in welche Richtung der Job gehen wird. Die Ausbildung ist extrem hart und man muss sehr viel Willen mitbringen. Das Gute: auch nachdem die Hunde irgendwann in „Rente“ gehen, dürfen sie oft beim Hundeführer verbleiben.
Besteht man alle diese Hürden und geht zu Polizei oder Zoll, hat man einen absolut interessanten und sicheren Job mit Hund vor sich, der auch noch gut bezahlt wird und hat gleich den passenden Hundepartner für diesen Beruf zusätzlich mit auf den Weg bekommen. Es lohnt sich also!
Security
Auch der Securitydienst mit Hund kann sehr anspruchsvoll sein. Hier arbeitet man oftmals in kleineren Unternehmen, die sich auf Objektschutz spezialisiert haben und kontrolliert vor allem Nachts mit seinem Vierbeiner verschiedene Gelände um zu prüfen, ob alles in Ordnung ist. Der Hund soll hier als Abschreckung dienen und dabei helfen, die eigene Sicherheit zu gewährleisten und anzuschlagen, falls er etwas ungewöhnliches bemerkt oder dafür sorgen, dass mögliche Verdächtige respektvollen Abstand wahren.
Die Anforderungen, die die verschiedenen Unternehmen hierbei stellen sind vielfältig. In so einem Job sollte man oftmals Auto, sauberes Führungszeugnis und Vorerfahrung mitbringen. Es empfiehlt sich auf jeden Fall, eine Weiterbildung als Diensthundeführer im Vorfeld zu absolvieren, damit man rechtlich abgesichert ist und weiß, worauf es zu achten gilt wenn tatsächlich mal ein Ernstfall eintritt.
Viele Unternehmen zahlen sogar eine gewisse Pauschale (beispielsweise 50ct pro Stunde extra), wenn man als Wachmann einen Hund dabei hat. Selbstverständlich ist das nicht mit jeder Rasse möglich auch auch eindeutig kein Job für jeden Zweibeiner.
Wie ihr seht, gibt es unheimlich vielfältige Varianten im Bereich der Jobs mit Hund – es ist sicher für jeden Tierliebhaber etwas dabei!
Man sollte jedoch immer abwägen, was man persönlich auch erreichen kann. Hier spielt vor allem der Charakter, aber auch die finanzielle und wohnliche Situation eine große Rolle. Für was ich persönlich mich entschieden habe, was für Hürden es zu überwinden gilt und wie ich das Ganze umsetzen werde, erfahrt ihr im nächsten Beitrag!
Eine Antwort auf “10+ Jobs mit Hund”