Die mit dem Kampfhund geht

In meiner Zeit als Listenhundhalter ist mir schon des Öfteren aufgefallen, dass es verschiedene Menschengruppen mit ebenso vielfältigen Reaktionen auf unsere Hunde gibt. Manche sind traurig und gleichzeitig irgendwie belustigend, andere sind sehr erfrischend und aufbauend. Hier einmal unsere Top 3 der Reaktionen.

Der „Hilfe-ein-Kampfhund“ Mensch
Diese Menschengruppe ist wohl auf Platz 2, wenn man sich die Häufigkeit anschaut. Diese Kategorie Mensch ist hauptsächlich den Medien zu verdanken, manchmal aber auch einfach mangelndem Wissen oder fehlender Hundeerfahrung. Nicht selten wurden wir beschimpft, haben böse Blicke geerntet und waren sowieso der Ursprung jeden Übels.
Kaum laufe ich mit meinen Hunden ins Sichtfeld dieser Menschen wird gemeckert, die Straßenseite gewechselt, sich im Zug weit weggesetzt oder auch gerne mal vor lauter Schreck ins Gebüsch gesprungen.
Kinder werden (am Liebsten 1 Meter bevor wir vorbeilaufen) am Arm gepackt und weggerissen, damit die „Monster“ auch ja nicht angreifen. Manchmal hoffe ich, dass dem Kind dabei nicht die Schulter ausgekugelt wird so wie die Eltern an ihm herumreißen. Zum Glück sind Lana und Maila dieses Verhalten bereits gewohnt und Eltern sowie Kind bekommen nur einen doofen Blick zugeworfen.

Der „oh-ein-Hund“ Mensch
Zum Glück überwiegt trotzdem der Anteil an normalen Menschen. Sie haben zwar oft keine eigenen Hunde, bemühen sich aber ihren Kindern die Grundkenntnisse beizubringen. Erst fragen, dann anfassen! Nicht rennen und nicht ärgern! Diese Menschengruppe ist mir sehr lieb und Maila freut sich immer, kleine Kinder mit einer Kuscheleinheit glücklich zu machen. Nicht selten fragen diese vorurteilsfreien Menschen, was für Rassen in meinen Hunden stecken und ich antworte gern ehrlich. Daraufhin folgen nicht selten weitere Fragen und eine tatsächliche Verwunderung, dass in meinen Knutschkugeln ein recht höher Listenhundanteil steckt. Diese Leute nehmen meist sehr positive Erfahrungen mit.

4Der „wie-süß-ein-Staffi“ Mensch
Leider gibt es sie nicht häufig, Liebhaber unserer Rassen sind jedoch manchmal auch anzutreffen. Ich genieße diese Begegnungen sehr! Sie gehen vorurteilsfrei und sehr liebevoll auf meine Hunde zu und man kann über Rasselisten, Vorurteile und den eigenen Hund sprechen. Listi-Liebhaber sind oftmals informierter und mehr im Bilde über die gesamte Problematik als der Normal-Bürger.
Besonders diese seltenen Begegnungen machen einem oft Hoffnung, dass nicht die ganze Menschheit hoffnungslos ist.

Könnte ich mir eine Reaktion wünschen, wäre es vermutlich Nummer 2. Nicht jeder auf der Welt muss über Listenhunde Bescheid wissen und das ist auch nicht nötig. Trotzdem wünsche ich mir einfach einen natürlichen Umgang mit meinen Hunden ohne jegliche Vorurteile. Hund ist Hund.

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