Zweithund – Ja oder Nein?

Unsere Haushunde sind soziale Wesen und so wächst in vielen Hundebesitzern ganz allmählich der Wunsch heran, seinem Vierbeiner einen Freund fürs Leben in die Familie zu holen. Man macht sich lange Gedanken und – wie ein bekannter Hundetrainer es ausdrückte – geht mit dem Gedanken „schwanger“ 😉 
Wenn man sich einen zweiten Hund wünscht, neigt man gern dazu sich alles rund um den neuen Vierbeiner sehr einfach vorzustellen.

Eigentlich muss man ja bis auf die Futterkosten nicht viel investieren. Gassi gehen muss man eh regelmäßig.. ob da nun ein zweiter Hund mitkommt oder nicht, ist egal. Je nach Alter des zweiten Hundes kann sich der „Neue“ viel vom Ersthund abgucken und somit gleich lernen, was im neuen Zuhause gern gesehen ist und was nicht. Vielleicht bleibt der Ersthund ja jetzt auch endlich entspannt wenn er mal ohne Herrchen oder Frauchen allein zuhause ist. Immerhin hat er ja jetzt einen Kumpel. Und um Liebe muss man sich sowieso keine Gedanken machen – die hat man genug für zwei Hunde!

DENKSTE.


3Grundlegende Gedanken
Ein zweiter Hund kostet genau so viel wie der Erste, das sollte klar sein. Möchte man also aus seinem Hund einen #Hundhoch2 (Achtung Wortwitz 😉 ) machen, kann man  gleich auch die Summe mit verdoppeln und sich Geld auf die hohe Kante legen. Hat man nur einen Hund und der wird schwerkrank, kann man das unter Umständen noch stemmen. Nun hat man aber gleich zwei Vierbeiner, die (mit Vorliebe immer gleichzeitig) krank werden können. Flöhe, Viren und kleinere Unfälle summieren sich so sehr schnell.

 

Je nach Wahl des neuen Familienmitglieds muss man sich auch nicht einbilden, dass der Zweithund sich super an den ersten angleicht. Die Sache mit dem „abgucken“ von Verhalten kann sehr wohl ins negative umschwenken. Dann hat man plötzlich wieder zwei Hunde, die erzogen werden müssen. Hat der Ersthund bestimmte Problematiken, geht das sehr schnell. Kann er beispielsweise nicht allein bleiben, ist die Chance sehr gering dass sich das mit einem Hundekumpel bessert. Im schlimmsten Fall hat man dann zwei Hunde, die sich gegenseitig in ihrer Hysterie hochschaukeln.. und das kann man auf jede Situation beziehen.
Lana beispielsweise war nie mit Katzen kompatibel. Zusammen mit Maila ist sie bei einer Katzenbegegnung wie unsere Trainerin so schön sagte „ein Kopp und ein Arsch“ und für Frauchen wird es schwierig, zwei hochgepushte Hunde in die Schranken zu weisen. Auch das Training (oder auch nur Hundesport oder ähnliches) gestaltet sich mit zwei Hunden schwieriger.

Außerdem kann es problematisch werden, die Hunde unterzubringen falls es nötig wird. Freunde oder Familie können in manchen Situationen vielleicht nur die Unterbringung von einem Hund abdecken – das sollte dringend geklärt werden! Vielleicht braucht man also zwei Parteien die die Hunde betreuen.. Und, können die Hunde dann ohne einander auskommen?

2015-11-19 10.37.50Der richtige Zeitpunkt
Wie zu so vielen Fragen im Leben 😉 kann man auch zum persönlichen richtigen Zeitpunkt keine direkte Aussage treffen.. vielleicht gibt es ihn auch garnicht, den perfekten Zeitpunkt.
Ganz wichtig ist hier jedoch neben den äußeren Umständen von Frauchens oder Herrchens Leben der Ausbildungsstand des Ersthundes. Optimum wäre ein perfekt erzogener Hund – aber wer hat den schon? Grundgehorsam und Sozialisierung sollten in jedem Fall stattgefunden haben und perfekt sitzen. Sonst verdoppelt sich ein kleines Problem schnell und wird unüberwindbar.

Ein ganz großer Punkt ist für uns die Wahl des richtigen Zweithundes. Passen die Charaktere nicht zueinander, wird alles schnell zu einem Horrortrip in den eigenen vier Wänden. Nicht jeder Hund ist so begeistert einen neuen Hundefreund zu bekommen wie es zuerst den Anschein macht. Konkurrenzverhalten oder Kämpfe können Folgen. Stress pur für alle. Im zweiten Teil werden wir beschreiben auf was man bei dieser schweren Entscheidung achten sollte und wie meine persönlichen Erfahrungen zum Thema Zweithund sind.