Radfahren will gelernt sein

Das neue Jahr ist nun schon 2 volle Monate alt und so langsam verabschiedet sich der Winter und der Frühling klopft an die Tür. Für uns und auch viele andere Hundebesitzer, bedeutet das: die Radsaison ist eröffnet!

Das Laufen neben dem Rad bringt viele schöne Dinge mit sich: man kann seine Gassistrecken besser variieren, weil man einen größeren Radius zu Verfügung hat. Zusätzlich können gerade sehr aktive, lauffreudige Vierbeiner ihre Energie rauslassen und Muskulatur und Kondition aufbauen. Der Hund muss sich am Rad konzentrieren und lernen, auf Euch als Mensch zu achten. Es ist also entgegen der Meinung einiger richtig aufgebaut und in angemessener Menge keineswegs etwas negatives für den Hund, seinen Besitzer neben dem Rad zu begleiten!

Um den Einstieg etwas einfacher zu gestalten, möchten wir Euch mit ein paar Tipps und Erfahrungswerten eine kleine Starthilfe geben. Grundsätzlich gibt es einige Voraussetzungen, die auf Euren Vierbeiner zutreffen sollten, wenn ihr mit dem Training beginnen wollt.

Wenn Euer Hund alle Anforderungen aus der Merkbox erfüllt, könnt ihr loslegen. Allerdings sollte man sich am Besten von dem Gedanken verabschieden, dass man einfach drauf los fahren kann. Sicherlich gibt es Hunde mit denen das funktioniert, aber es ist doch immer besser das Fahrrad und den neuen Weggefährten ordentlich und langsam miteinander vertraut zu machen. Noch eins: Wenn euer Hund dazu neigt bei Schnelligkeit zu ziehen, benutzt unbedingt ein Geschirr und kein Halsband! Möchtet ihr aber explizit, dass Euch Euer Hund zieht, dann benutzt ein Zuggeschirr. Bei uns wurde jedoch von Beginn an unterbunden, am Rad zu ziehen, denn das wäre auf unseren wenig einsehbaren Strecken und mit zwei Hunden gleichzeitig extrem gefährlich. Aus persönlicher Erfahrung würde ich sogar gäntlich vom ziehen am Rad abraten, es sei denn man trainiert es entsprechend und kann es immer und überall steuern!

20160219_100822-1Schritt 1:
Dein Hund lernt im ersten Schritt ganz langsam Dein Fahrrad kennen. Stell es einfach hin und lass deinen Vierbeiner erstmal ordentlich schnüffeln und begutachten. Du kannst auch ruhig mal deine Klingel betätigen und etwas am Fahrrad herum wackeln. Wenn dein Hund Dein Fahrrad dann schließlich ganz in Ordnung findet, kann der erste Spaziergang „zu dritt“ starten. Lass deinen Hund hier am Besten schon auf seiner zukünftigen Laufseite laufen. Es empfiehlt sich hier die rechte Seite zu wählen, denn wenn ihr irgendwann im Straßenverkehr zusammen unterwegs seid, läuft dein Hund so auf der Seite, die zum Bordstein gerichtet ist und nicht auf der Straßenseite (Rechtsfahrgebot in Deutschland). So kann man verhindern, dass man in einem unachtsamen Moment über die Straße hinein in den Verkehr gezogen wird.

Du kannst, sobald dein Hund sicher neben dem Rad geht, schon anfangen die Kommandos aus der Merkbox zu üben. So ist er noch besser aufs eigentliche Laufen während der Fahrt vorbereitet und versteht von Beginn an, dass er sich an Dir orientieren muss.

Schritt 2:
Wenn ihr dann sicher mit dem Rad spazieren gehen könnt, kannst du anfangen dein Rad als Roller zu benutzen. Schubs Dich einfach immer mal wieder ab, und werde langsam schneller. Wenn das schließlich auch funktioniert, kannst du mit dem richtigen Fahren beginnen und immer wieder die oben genannten Signale üben. Bedenke am Anfang nur kurze Strecken zu fahren und Deinen Vierbeiner auch kognitiv nicht zu überfordern. Lernen ist anstrengend, und die meisten Hunden sind auch die stetige gleichmäßige physische Belastung nicht gewohnt! Muskelkater ist hier nicht untypisch.

Ein paar Dinge noch:
Es bietet sich außerdem immer an, sich an der Geschwindigkeit des Hundes zu orientieren. Ein entspannter Trab ist am Besten für die Gelenke und sorgt dafür, dass Euer Hund lange durchhält. Noch dazu werden starke Stöße abgemindeert. Wechselt der Hund jedoch immer zwischen mehreren Gangarten, sollte man entweder schneller oder lansgamer werden, bis man sein Tempo gefunden hat.
Auch wichtig zu wissen ist, dass das Fahren auf Asphalt die Gelenke belasten kann. Auch Schotterwege können unangenehm für die Pfoten sein. Am Besten mach sich ein Weg wie auf dem oberen Foto – für Frauchen Betonplatten, für Lana die Möglichkeit, auf den Randstreifen mit etwas Wiese auszuweichen, wenn sie es denn möchte.

Hat Euer Vierbeiner nun gelernt, am Rad zu laufen, gibt es dennoch ein paar Dinge, die man unbedingt beachten sollte:

Achtung

Besonders wichtig ist die Sache mit der Temperatur. Auch wenn uns als Zweibeiner beim Radfahren eine kühle, sanfte Brise über die Haut weht, muss unser Vierbeiner sich deutlich mehr bewegen, um Schritt zu halten. Er ist zudem noch näher am heißen Boden und überhitzt somit im Sommer schnell. Viele Hunde wollen zusätzlich nicht von selbst anhalten, wenn ihr immer weiterfahrt, immerhin würden sie dann ihr „Rudel“ aus dem Blick verlieren. Achtet also unbedingt darauf, dass es Eurem Hund gut geht und er nicht überhitzt! Starkes hecheln und ein immer langsamer werdendes Tempo deuten auf eine Überbeanspruchung hin! Achtet man auf alle diese Signale, kann man eine wunderbare Zeit gemeinsam haben.

Wir wünschen euch nun viel Spaß bei euren zukünftigen Radtouren und hoffen euch etwas geholfen zu haben.

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