Vollzeitjob und Hundehalter?
Job und Hund? Das kann nicht gut gehen! Oder doch? Da ist sich die Hundehalter-Gemeinschaft mal wieder uneinig und die meisten möchten garnicht erst mit der Sprache rausrücken, wie lange der Vierbeiner allein Zuhause ist. So manches Mal wird hier nämlich das allein-bleiben an sich schon als Tierquälerei bezeichnet und hart kritisiert.
Unsere Hundhoch3-Familie arbeitet manchmal sogar mehr als nur 8 Stunden-Vollzeit. Tante Lea studiert und arbeitet nebenbei, und Lisa macht eine Ausbildung in wechselnden Schichten und Seminaren. So ein Pensum mit Hundehaltung zu verbinden, kann schwierig sein.
Weil wir jedoch aufmerksame Frauchens sind, versuchen wir die Zeit des Alleinbleibens unter der Woche für unsere 3 Knautschnasen jedoch so gering wie möglich zu halten. Aber wie bringt man in diesem straffen Zeitplan 3 Hunde unter, ohne dass sie zu kurz kommen?
Wir verraten euch die unserer Meinung nach wichtigsten Dinge, die man als Hundebesitzer mit Vollzeitjob im manchmal stressigen Alltag unseren Vierbeinern zuliebe unbedingt beachten sollte.
Grundbedürfnisse ernst nehmen
Neben dem Job sollte der Hund nie zu kurz kommen. Schöne Momente machen das Leben lebenswert und es liegt an uns, unseren Hunden das zu ermöglichen – egal, wie es in unserem Leben aussieht. Deshalb nutzen wir unsere freien Tage nahezu ausschließlich dazu, um mit unseren Hunden Dinge zu erleben. Sei es schwimmen gehen, gemeinsam spielen oder an kleinen Tricks zu üben. Zu wissen, dass unsere Vierbeiner zuhause satt und gut ausgelastet schlafen, während wir weg sind ist sehr beruhigend.
Gemeinsame Zeit genießen
Körperkontakt gehört auch zu den Grundbedürfnissen unserer Hunde. Wir sollten diese Momente bewusst genießen und lassen deshalb lieber manchmal Facebook und Co. einfach links liegen. Entschuldigt also die Totenstille hier in den letzten Tagen 😉
Unsere gemeinsame Zeit ist an manchen Tagen sehr begrenzt. Trotz allem sind auch kleine abendliche Kuscheleinheiten fest eingebaut. An ganz schlimmen Sehnsuchtstagen dürfen die Schnuckis schonmal auf Frauchens Füßen einschlafen und müssen nachts nicht in ihr Körbchen zurück.
Nach Hilfe Fragen
Wer mit Hund viel arbeitet und trotzdem alles unter einen Hut kriegen möchte ohne dass der Vierbeiner hinten angestellt wird, sollte sich wenn möglich eine Betreuungshilfe dazuholen. Zu wissen, dass man bei Feierabend nicht in Panik nachhause rennen muss ist sehr entspannend und man muss sich in seiner Pause keine Sorgen machen, ob zuhause alles in Ordnung ist. Der Vierbeiner ist bei jemandem, den er kennt und mag und es fehlt ihm somit an nichts.
Manche Arbeitsstellen machen es möglich, dass man seinen Hund mitnehmen darf. In vielen Bürojobs ist das nach einer kurzen Rücksprache mit Chef und Kollegen absolut kein Problem. Es ist erwiesen, dass ein Hund im Büro das Arbeitsklima verbessert. Für uns klingt das zwar optimal, leider sind wir jedoch nicht mit diesem Glück gesegnet.
Am Besten ist es, sich erst einmal in seinem näheren Umfeld umzuhören. Oft findet sich unter Familie oder Freunden jemand, der hin und wieder vorbeischauen kann oder dem Vierbeiner zwischendurch für ein paar Stunden zu sich nimmt. Bei uns sind es hauptsächlich unsere Freunde, die diese Rolle abwechselnd übernehmen. So werden unsere Hunde von ihnen gesittet, und wir nehmen im Gegenzug an freien Tagen oder wenn es „brennt“ ihre Hunde mit zu uns. Da Lea und ich die gleiche Problematik haben, sind Benji, Lana und Maila in den letzten Wochen immer um uns herum gewesen. Manchmal habe ich genau dann Feierabend, wenn Lea gerade zur Arbeit muss und so gibt es bei uns oft Tage, an denen alle 3 oder 4 Hunde garnicht allein bleiben müssen. Wichtig ist hier nur, dass alle an einem Strang ziehen und jeder den anderen gleichermaßen unterstützt.
Bei wem es nicht so reibungslos klappt: Fragt, ob jemand anderes euch unterstützen möchte! Manchmal gibt es liebe Nachbarn oder Facebookgruppen für Hundebesitzer, die bei solchen Problemen unterstützen. Manche Leute können aus verschiedenen Gründen selbst keinen Hund haben, würden sich aber unheimlich freuen ein paar mal in der Woche mit einem Nachbarshund eine Runde spazieren zu gehen. Stimmt die Chemie und das Vertrauen, ist das eine super Sache von der jeder profitiert!
Für akute Notfälle gibt es außerdem Gassiservices, die den Hund auch von zuhause abholen können und regelmäßig Beschäftigung bieten. Je nach Angebot kann man hier die benötigten Tage und die Dauer des Aufenthalts selbst wählen.
Organisation ist alles
Nur wer seinen Alltag gut plant, bekommt keine Probleme. Durch unser Arbeitschaos ist es wichtig im Vorfeld zu wissen, wer wann Hilfe benötigt. Sei es das morgendliche Gassigehen oder auch nur das Futter für unsere Besuchshunde. So können wir früh genug einspringen und wissen, dass für den nächsten Tag alles vorbereitet ist.
Auch achten wir so gut es geht darauf, dass unsere Fellknäule vor längeren Tagen optimal ausgelastet wurden.
Nicht stressen lassen
Jaja, als Hundemensch hat man es schon nicht leicht. Entweder man arbeitet und ist Tierquäler weil der Vierbeiner so lange alleine bleiben muss, oder man bleibt zuhause und ist Tierquäler weil man sich seinen Hund finanziell nicht leisten kann. Des Öfteren lese ich auch von Hundebesitzern die fest behaupten, trotz 10-12h Schichten täglich noch 4 Stunden mit ihren Hunden rauszugehen (nur mal so: Bei so einem Beschäftigungsüberschuss würden sich unsere Alteleute-Hunde vermutlich schon vor uns nach der ersten Woche vor den nächsten Bus werfen)
Am Besten ist es, sich von solchen Aussagen nicht allzu sehr beeinflussen zu lassen und nicht alles zu glauben. Ein Mittelweg ist hier auch wie in vielen anderen Dingen meistens der Schlüssel zum Erfolg.
So ein Leben mit Job und Hund kann sehr anstrengend sein. Zwischen all dem Wirrwarr, das in unserer Betreuung so manches mal entsteht, ist es vor allem auch für uns selbst wichtig uns nicht allzu sehr damit zu stressen. Es gibt noch andere Dinge in unserem Leben, um die wir uns kümmern müssen. Wenn wir für ein paar Tage in der Woche niemanden finden, der unseren Vierbeinern für ein paar Stunden Gesellschaft leistet, während Frauchen 7 Stunden außer Haus ist bedeutet das nicht den Tod für sie. Es ist vielleicht nicht optimal, aber dennoch nicht an der Tagesordnung.
Ein Hundeleben, das in den verbleibenden Stunden voll ausgekostet wird, ist unserer Meinung nach besser als manch anderes. Es gibt Haushalte, in denen der Vierbeiner zwar nie allein ist, aber dafür auch nie gefördert wird. Das sollte man sich immer vor Augen halten.
TIPP: Ihr habt einen Hund, der absolut nicht allein bleiben kann? Lest hier unsere Erfahrungen.
Schöner Artikel. Ich finde deinen Blog toll, deshalb habe ich dich mal zum Mystery Blogger Award nominiert. Falls du Lust hast, würde ich mich sehr freuen, wenn du mitmachst. 🙂
Herzliche Grüße,
Nora mit Mia und Kalle